Italienische Wikipedia wieder online

Die Community hatte mit der Wikipedia-Abschaltung für breiten Protest u.a. gegen eine geplante Pflicht für Webseitenbetreiber gesorgt, innerhalb von 48 Stunden missliebige Informationen ohne Richtervorbehalt entfernen zu müssen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Torsten Kleinz

Nach einer Totalblockade aus Protest gegen ein geplantes weitreichendes Gegendarstellungsrecht für Online-Inhalte ist die italienische Wikipedia wieder online. Die Community hatte mit der radikalen Maßnahme für breiten Protest gegen das geplante Gesetz gesorgt; insbesondere eine geplante Pflicht für Webseitenbetreiber, innerhalb von 48 Stunden missliebige Informationen ohne Richtervorbehalt entfernen zu müssen, stieß auf Empörung.

Mittlerweile wurde nach Angaben der Wikipedia-Aktivisten das entsprechende Gesetz im zuständigen Ausschuss des italienischen Parlaments entschärft. Damit sei die Gefahr aber noch nicht beseitigt, schreibt Ilario Valdelli, einer der Organisatoren der Protestaktion. "Die Änderungsanträge werden zwar im Parlament zur Abstimmung gebracht, ob sie aber auch angenommen werden, ist nicht sicher." Die Aktion der Wikipedia sei elementar gewesen, um die Öffentlichkeit über die möglichen Auswirkungen des Gesetzes zu alarmieren.

Ganz auf Proteste verzichten will die Community aber nicht. So wurde in der wieder online gegangenen Wikipedia eine "Sitenotice" aktiviert, die auf sämtlichen Wiki-Seiten angezeigt wird und weiterhin vor dem geplanten Gesetz warnt. Einer Facebook-Gruppe zur Unterstützung des Protests: haben sich mittlerweile über 270.000 Nutzer angeschlossen. Aus der Wikipedia-Community gab es zum Teil breite Unterstützung für die Aktion, aber auch starke Bedenken dagegen, die Online-Enzyklopädie für politische Zwecke einzuspannen. (jk)