Gebremste Weihnachts-Vorfreude

Die wirtschaftliche Entwicklung macht den Verbrauchern zu schaffen. Die gute Nachricht für Händler: Die Kunden wollen lieber in der Freizeit als an Weihnachtsgeschenken sparen.

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Von
  • Marzena Sicking

Das Weihnachtsgeschäft müsste der Handel schon spüren: Die Verbraucher kaufen bereits im November Weihnachtsgeschenke ein und zwar am liebsten online. Besonders beliebt sind Bücher, Parfüm, Pflege- und Wellnessprodukte. Besonders beliebt beim Handel dürften hingegen die bestellten Gutscheine sein, die etwa 36 Prozent der Verbraucher unter den Weihnachtsbaum legen: Der Aufwand dafür hält sich in Grenzen und sie werden vom Beschenkten oft nicht eingelöst.

Wie die aktuelle Deloitte Weihnachtsumfrage zeigt, nutzen die Bürger inzwischen beide Kanäle, also das Online-Shopping und den stationären Handel, wobei online im Vergleich zu den europäischen Nachbarländern in Deutschland besonders beliebt ist. Am häufigsten nutzen die Menschen das Internet aber nicht zum Einkauf, sondern zur Produkt-Recherche. Händler, denen es gelingt, eine kundenorientierte Cross-Channel-Strategie umzusetzen, haben also schon heute einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Die Befürchtung, dass sich die Verbraucher in diesem Jahr beim Weihnachtseinkauf eher zurückhalten werden, bestätigt die Umfrage indessen nicht. Insgesamt wurden in Deutschland rund 1700 Menschen befragt und mehr als 16.000 weitere in 17 anderen Ländern des EMEA-Raums. Und im Vergleich zu den Nachbarn zeigen sich die Deutschen vergleichsweise optimistisch, wenn man sie nach einer Prognose zu ihrer persönlichen wirtschaftlichen Entwicklung befragt. Sie fürchten sich allerdings wieder vor einer allgemeinen Verschlechterung der Wirtschaftslage und vor einem möglichen Jobverlust. Zugleich haben die Deutschen aber weniger Schulden und ein Fünftel verfügt 2011 auch über ein größeres Weihnachtsbudget (durchschnittlich plus vier Prozent) als noch Ende letzten Jahres.

Ausgerechnet an Weihnachten sparen, das wollen dann auch nur die wenigsten. Der Kreis der Beschenkten soll auch nicht kleiner werden. Im Haushalt, im Freizeitbereich und auch bei der Bildung sind die Verbraucher bereit, Abstriche zu machen. Zwei Drittel gaben allerdings auch an, bei Geschenken in diesem Jahr verstärkt auf Sonderangebote zu achten. Zugleich gewinnen aber Markenprodukte wieder an Beliebtheit. Es wird also gespart, aber nicht um jeden Preis. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)