Google stellt Quellcode für Android 4.0 bereit

"Ice Cream Sandwich" führt zwei Entwicklungszweige von Android zusammen, sodass es die Grundlage sowohl für Smartphones als auch für Tablets bilden kann.

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Von
  • Alexander Neumann

Der Sourcecode für Android 4.0 ist nun verfügbar. Der Internet-Konzern macht damit sein Versprechen wahr, den Code für "Ice Cream Sandwich", so der Codename für das Release, als Open-Source-Software zur Verfügung zu stellen. Genauer gesagt handelt es sich bei dem Code auf den Git-Servern des Android Open Source Project (ASOP) um die Version 4.0.1, die in Samsungs Galaxy Nexus, dem ersten Android-4.0-Gerät, zum Einsatz kommt. Der Marktstart für das Smartphone ist für diesen Donnerstag angekündigt. So eignen sich die derzeitigen Build-Konfigurationen auch nur für dieses Gerät, die für andere sollen in Kürze folgen.

Android 4.0 – Ice Cream Sandwich (10 Bilder)

In Android 4.0 alias Ice Cream Sandwich steckt eine Fülle von Detailverbesserungen: Der Sperrbildschirm zeigt Neuigkeiten und bringt den Nutzer ohne Umwege zur Kamera-App. (Bild: Google)

Nachgereicht hat Google in dem Zuge auch den Code der für Tablets angepassten Android-Version 3.x ("Honeycomb"). Diesen dafür hatte der Konzern zurückgehalten, da Google befürchtete, dass Entwickler den Code für ungewollte Handy-Portierungen verwenden könnten. Jean-Baptiste Queru, einer der Entwickler des Open-Source-Projekts, konstatierte auch bei der Ankündigung zur Freigabe des Codes, dass der Honeycomb-Code nicht ganz fertig gewesen wäre. Das Vorgehen, wie man Android herunterladen kann, schildert Queru ebenfalls in seinem Blog-Eintrag. Das Kopieren des Codes auf die Server scheint allerdings noch im Gange zu sein, weshalb der Entwickler um etwas Geduld bittet. Die Freigabe des Android-Codes dürfte der Auftakt für viele Hobby-Entwickler und zumeist kleinere Firmen sein, eigene Entwicklungen und Portierungen zu schreiben.

Vor etwa einem Monat hatte Google das Betriebssystem erstmals öffentlich vorgestellt. Es führt zwei Entwicklungszweige von Android zusammen, sodass es die Grundlage sowohl für Smartphones als auch für Tablets bilden kann. Unter den Neuerungen, auf die ein Artikel auf heise mobil detailliert eingeht, finden sich neue Programmierschnittstellen für Rechtschreibung, soziale Netze und Kalenderfunktionen sowie mit Android Beam eine Möglichkeit, per NFC (Near Field Communication) mit anderen Ice-Cream-Sandwich-Geräten Informationen auszutauschen. Eine Direktverbindung ist in Android 4.0 darüber hinaus auch per WLAN (Wi-Fi Direct) möglich.

[Update:] Queru hat mittlerweile bekannt gegeben, dass Googles Server nun synchronisiert worden sind und Entwickler Ice Cream Sandwich ohne Beeinträchtigung herunterladen können.[/Update] (ane)