Supercomputer 2011: CPU mit "Many Integrated Cores" knackt 1 TFlops

Knights Corner, so der Codename von Intels erstem Beschleunigerchip für den HPC-Markt, zeigt schon als früher Prototyp mit über 1 TFlops bei der doppeltgenauen Matrixmultiplikation, was in ihm steckt.

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Von
  • Andreas Stiller

Dr. Rajeeb Hazra, Intels General Manager für Technical Computing zeigt den Knights Corner

(Bild: Intel)

Knights Corner: So lautet der Codename des ersten Chips aus Intels Roadmap für Many Integrated Cores (MIC), der auf dem Markt für High Performance Computing den GPUs von Nvidia und AMD Konkurrenz machen soll. Erst knapp vier Wochen vor Beginn der Supercomputer-Konferenz wurde er fertig und nahezu auf Anhieb schaffte er die Matrixmultiplikation in doppelter Genauigkeit (DGEMM) mit über 1 TFlops Performance – so viel wie im Jahr 1997 der damalige Spitzenreiter in der Top500-Liste der Supercomputer, der ASCII Red von Intel.

Knights Corner wird im neuen 22-nm-Prozess gefertigt; er dürfte in etwa gleichzeitig zu Nvidias Kepler-Version für HPC im dritten Quartal 2012 herauskommen. Kepler soll bei 1,3 Teraflops im DGEMM liegen. Bei den GPUs hängt die Performance aber sehr stark von der Matrixgröße ab, Intel ließ die Matrizen über verschiedene Blockgrößen laufen, um die "Unempfindlichkeit" von Knights Corner zu demonstrieren: Der Zeiger schwankte nur ein bisschen, blieb aber stets bei über 1 TFlops.

Offiziell heißt es, dass Knights Corner mehr als 50 Kerne besitzt. Wahrscheinlich hat er 64, von denen aber nicht alle mitrechnen, sondern typischerweise nur 62. Ein eigenes Mini-Linux wird auf dem Chip laufen, das die Compute-Kerne verwaltet. Die PCIExpress-Karte (ob PCIExpress 2 oder 3 gab Intel noch nicht bekannt) wird zwei Slots belegen. Die Vektoreinheit ist 512 Bit breit; man munkelt, dass der Nachfolger Knights Landing sie möglicherweise auf 1024 Bit verbreitern wird. (as)