Hacker zerstört Pumpe in US-Wasserwerk

Über das Internet soll es einem Hacker gelungen sein, in die SCADA-Systeme einzudringen. Weil die Behörden das Problem nicht ernst nahmen, drang er in ein zweites Wasserwerk ein.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Offenbar ist es einem Hacker gelungen, über das Internet in die Prozessleittechnik eines Wasserwerks im US-Staat Illinois einzudringen. Laut US-Medienberichten gelang es ihm, eine Pumpe mehrfach ab- und anzuschalten und dadurch zu zerstören. Das wäre das erste Mal, dass Teile der kritischen Infrastruktur eines Landes über das Internet angegriffen und erfolgreich lahmgelegt worden sind.

Als Beweis seines EInbruchs hat der Hacker insgesamt fünf Screenshots des SCADA-Systems veröffentlicht.

Zwar nahmen das FBI und DHS im Anschluss an den Vorfall die Ermittlungen auf, spielten aber zunächst das Risiko herunter. Davon fühlte sich der mutmaßliche Hacker "prof" provoziert und drang kurz darauf in ein weiteres Wasserwerk ein, diesmal in Houston, Texas. Als Beweis veröffentlichte er Screenshots des Systems zur Visualisierung und Steuerung der Leittechnik (SCADA). In einem auf Pastebin veröffentlichtem Manifest gibt der Hacker an, auf die Sicherheitsprobleme bei SCADA aufmerksam machen zu wollen und wie leicht die Systeme zugänglich seien. Der Sicherheitszustand der nationalen Infrastruktur sei schlecht.

Wie der Hacker in die System eingedrungen ist, ist noch unklar. Spezialisten spekulieren, dass die Datenbank des SCADA-Software-Herstellers kompromittiert worden sein könnte und die Zugangsdaten für die Angriffe benutzt wurden. Das könnte erklären, warum bislang nur Wasserwerke Ziel der Angriffe waren. (dab)