WebOS ohne HP: "Survival Kit" für eine autarke WebOS-Zukunft

Für einen Großteil des Gewinneinbruchs macht HP das "Experiment WebOS" verantwortlich, das allein in diesem Jahr 3,3 Milliarden US-Dollar gekostet haben soll. WebOS-Fans sollten sich vorsichtshalber mit dem "WebOS Survival Kit" vertraut machen.

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Von
  • Volker Zota

Für einen Großteil seines Gewinneinbruchs macht HP das gescheiterte "Experiment WebOS" verantwortlich, das allein in diesem Jahr 3,3 Milliarden US-Dollar gekostet haben soll; nicht eingerechnet sind dabei die bereits 2010 angefallenden Übernahmekosten für Palm in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar. Trotz der noch ausstehenden offiziellen Entscheidung über die WebOS-Zukunft sollten sich dessen Anhänger vorsichtshalber mit dem "WebOS Survival Kit" von WebOS Internals vertraut machen.

Schon vor Monaten malte WebOS Internals eine finstere Zukunftsvision des Jahres 2013 in einer Welt nach WebOS – doch nun hat es allen Anschein, als würde das Ende früher kommen. Selbst wenn es wider Erwarten doch noch eine positive Wende geben sollte, kann es nicht schaden, sich auf das Ärgste vorzubereiten. Nur so ist gewährleistet, dass man sein WebOS-Gerät und die darauf installierten Programme auch noch nutzen kann, sollte HP die Profil- und Backup-Server abschalten.

Dazu gehört, sich einen Twitter-Account zu besorgen und Rod Whitby (@webosinternals) sowie Jason Robitaille (@JayCanuck) und Janne Julkunen (@TheRealSconix) zu folgen. Außerdem sollte man die jüngsten Fassungen des WebOS Doctor für seine Geräte herunterladen und sich mit den wichtigsten "Homebrew"-Tools vertraut machen: den beiden von unabhängigen Repositories gespeisten Homebrew-Installer WebOS Quick Install (WOSQI, Java) und Preware (WebOS-App).

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Die Homebrew-Installer stellen alle Tools (etwa Save/Restore, Show Properties) bereit, mit denen man die Schritt für Schritt im WebOS Survival Kit beschriebenen Maßnahmen durchführen kann, um sich von den HP-Servern abzunabeln. Die insgesamt 17 Schritte stellen laut WebOS Internals vorbereitende Maßnahmen – "Stufe 1" – für eine von HP unabhängige WebOS-Welt dar. Die Arbeiten an der nächsten Stufe will Rod Whitby nun in Angriff nehmen, um beispielsweise Profil- und Backup-Server in Eigenregie zu betreiben. Da sich diese kaum mittels Spenden finanzieren lassen würden, befragte Rod Whitby jüngst die Mitglieder WebOS-Community, welche der Dienste sie benötigen würden und wie viel sie bereit wären, dafür zu bezahlen.

Noch hat HP seine bevorstehende Entscheidung über die WebOS-Zukunft nicht offiziell verkündet, das Unternehmen ist Gerüchten zufolge weiterhin auf der Suche nach einem Käufer für das Mobilbetriebssystem. Aus den veröffentlichten Bilanzen geht hervor, dass HP dessen Wert auf rund 300 Millionen US-Dollar beziffert – im Vergleich zu Palm im vergangenen Jahr ein Schnäppchen, doch trotzdem scheinen sich die als potenzielle WebOS-Aufkäufer gehandelten Unternehmen bisher nicht mit HP einig geworden zu sein. (vza)