Microsoft schränkt Windows-XP-Aktivierung per Internet ein

Der Software-Konzern will die Zwangsaktivierung übers Internet fallweise nicht zulassen, um Raubkopierern das Handwerk zu legen.

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Von
  • Peter Siering

Microsoft will die Aktivierung frischer Installationen von Windows XP über das Internet fallweise nicht mehr zulassen, um Raubkopierern das Handwerk zu legen. Betroffen von der Änderung, die zum 28. Februar eingeführt werden soll, sind vorerst nur OEM-Versionen, die von den 20 Top-OEM-Herstellern stammen. Wenn eine solche Version neu installiert wird und anschließend eine Aktivierung fällig werden sollte, dann klappt das nicht mehr übers Internet. Am Telefon müssen sich betroffene Käufer dann auf einige Extrafragen einstellen.

Die Informationen, die Microsoft hinsichtlich dieses Vorhabens bisher herausgibt, sind spärlich. Die deutsche Niederlassung hat den Schritt gegenüber heise online bestätigt. Der Grund für die Änderung der Aktivierungsgepflogenheiten soll darin liegen, dass trotz der mit XP eingeführten Zwangsaktivierung zunehmend OEM-Lizenzen einzeln in den Handel gelangen. Diese werden üblicherweise nur mit einem PC vertrieben und benötigen bei unveränderter Hardware normalerweise überhaupt keine Aktivierung; den Systemen liegt nur eine auf die Hardware abgestimmte Recovery-CD bei.

Wie c't (in Ausgabe c't 20/02 auf Seite 212: Windows XP freizügig) gezeigt hat, lassen sich diese Versionen oft auch auf anderen Systemen installieren und auch ohne weiteres übers Internet freischalten. Offenbar hat das dazu geführt, dass ein schwunghafter Handel mit den Produkt-Keys dieser OEM-Versionen entstanden ist. Damit dürfte nunmehr Schluss sein, wenn Microsoft wirklich durch die Abfrage von Kaufdetails an der Aktivierungs-Hotline an die Quellen herankommt. Wie Microsoft dabei eine privat weiter veräußerte Kopie einer OEM-Version behandeln wird, bleibt abzuwarten. (ps)