Ungefragte Tarifumstellung bei Vodafone CallYa

Vodafone hat zahlreiche Kunden aus kostenlosen CallYa-Tarifen in einen Prepaid-Tarif mit monatlicher Grundgebühr umgestellt.

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Von
  • Urs Mansmann

Der Mobilfunkanbieter Vodafone hat in den vergangenen Tagen zahlreiche Kunden aus diversen, grundgebührenfreien Vorkasse-Tarifen, etwa CallYa 5/15, auf den Tarif CallYa OpenEnd Talk&SMS umgestellt. Für diesen fallen 1,50 Euro monatliche Grundgebühr an, im Gegenzug kann der Kunde für ein Einmalentgelt von 29 Cent pro Gespräch netzintern oder ins Festnetz telefonieren. Zur Information der Kunden versendet Vodafone eine SMS. Vodafone macht das nicht zum ersten Mal, gleichlautende Berichte tauchten schon Ende 2009 auf. Heute wie damals werden die Kunden in einen Bestandstarif umgestellt, der derzeit nicht mehr zu buchen ist. Ein aktueller Tarif mit ähnlichen Konditionen, CallYa OpenEnd Smartphone kostet monatlich 2,49 Euro.

Weist das Kundenkonto kein ausreichendes Guthaben auf, erlischt die Option, für einen Pauschalbetrag beliebig lange telefonieren zu können. Stattdessen wird der Pauschalpreis dann pro Minute berechnet, bis nach wenigen Gesprächsminuten das Guthaben vollends erschöpft ist. Nimmt der Kunde die Karte längere Zeit nicht in Betrieb, erhält er keine Kenntnis von der Umstellung, denn eine Benachrichtigungs-SMS wird nur wenige Tage lang für eine Zustellung bereitgehalten und verfällt anschließend. Ohne Aufladung wird sich das Guthaben um 18 Euro pro Jahr verringern, bis es unter 1,50 Euro fällt. Wer eine Vodafone-Karte in der Schublade liegen hat, sollte durch einen kostenlosen Anruf bei der Servicenummer 22044 von Zeit zu Zeit prüfen, ob der Tarif noch so eingestellt ist wie ursprünglich gewählt und gegebenenfalls die Umstellung auf den ursprünglichen Tarif vornehmen.

Die Prepaid-Anbieter haben ein Interesse daran, dass die Kunden ihre Karten auch nutzen oder zumindest monatliche Grundgebühren bezahlen, denn bestehende, aber nicht abgerufene Guthaben belasten die Bilanz. Früher stellten das die meisten Anbieter mit Mindestaufladungen und Aktivitätszeitfenstern sicher. Von diesem komplizierten System, das letztendlich einem Mindestumsatz gleichkam, sind die meisten Anbieter inzwischen abgerückt. Nun nutzen viele Kunden aktive SIM-Karten über längere Zeiträume aber gar nicht mehr. Sondertarife mit geringer monatlicher Grundgebühr lösen das Problem im Sinne des Anbieters. Im Interesse des Kunden ist solche eine Umstellung des Tarifs in aller Regel aber nicht. Die meisten Kunden wählen ganz bewusst einen für ihr Nutzungsprofil geeigneten Tarif. (uma)