Metaio gibt Mobile Augmented Reality SDK frei

Die Münchener Firma Metaio hat die Version 3.0 ihres Software Development Kit für AR-Anwendungen unter anderem um einen Algorithmus zur Bildsuche ergänzt.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christian Geiger
  • Kersten Auel

Der Softwarehersteller Metaio aus München hat am Donnerstag die Version 3.0 seines SDK freigegeben, mit dem mobile Augmented-Reality-Anwendungen für Smartphones entwickelt werden können. Die Software bietet in einer kostenlosen Version eine auf mobile Chipsets optimierte Tracking- und Rendering-Pipeline. Weiterhin stellt der Hersteller sowohl eine eigene 3D-Engine als auch eine Schnittstelle zur weit verbreiteten Game Engine Unity3D zur Verfügung.

Durch die Simulation von Schwerkraft kann man 3D-Objekte realistisch darstellen.

(Bild: metaio)

Wie bisher stellt das mobile SDK das übliche Marker-Tracking als auch markerloses Tracking in 2D und 3D bereit. Als weiteres neues Feature integriert Metaio die Sensorinformationen des Smartphones in die Objekterkennung. Damit lassen sich Objekte im Kamerabild sehr viel schneller verfolgen, da das Gerät bereits weiß, wo im Bild unten ist. Durch die Simulation von Schwerkraft sind auch realistische 3D-Darstellungen der virtuellen Objekte einfach möglich. Das mobile SDK 3.0 ist die technische Basis für den AR-Browser Junaio, den Metaio ebenfalls entwickelt.

Daher bietet das SDK auch ortsbezogene POI-Visualisierung (Point-of-Interest) und weitere Features, die eine Entwicklung eigener AR-Browser erlauben. Eine Bildsuche, mit der sich aufgenommene Objekte durch einen speziellen Algorithmus visuell erkennen und identifizieren lassen, ist mit dem SDK 3.0 ebenfalls möglich. Im Unterschied zu der von Telefonica I+D entwickelten IRIS-Technik erfolgt der Bildabgleich auf dem Endgerät und kommt ohne Serverkommunikation aus. Dafür ist die Anzahl der unterscheidbaren Bilder nicht so hoch wie bei IRIS.

Metaio ergänzt in seinem SDK damit verschiedene Funktionen, die in vergleichbaren Produkten wie Layar der gleichnamigen Firma, Qualcomms AR-SDK oder Total Immersions D'Fusion Mobile teilweise bereits existieren. Die Münchner weisen speziell auf die Qualität ihrer Tracking-Lösung hin, die auf der ISMAR, der wichtigsten wissenschaftlichen Konferenz im Bereich Augmented Reality, in diesem Jahr den ersten Preis in einem Wettbewerb gewonnen hat.

Erstmals stellt Metaio eine kostenlose SDK-Version zur Verfügung. Im Unterschied zur knapp 20.000 Euro teuren Pro-Version enthält das freie Software Development Kit kein markerloses 3D-Tracking und keine Bildsuche. Dennoch bietet die neue Version genug Funktionen für die Entwicklung anspruchsvoller mobiler Augmented-Reality-Anwendungen. (ka)