Lizenzen: Beliebtheit der GPL nimmt ab

Laut einer Analyse der 451 Group lag der Anteil der GPL- und LGPL-lizenzierten Open-Source-Projekte im Sommer 2008 noch bei 70 Prozent, mittlerweile ist er auf unter 60 Prozent zurückgegangen.

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Nach einer Analyse der 451 Group sinkt seit einigen Jahren der Anteil der Open-Source-Projekte, die eine Lizenz aus der GPL-Familie verwenden. Laut den Marktforschern lag der Anteil der GPL- und LGPL-lizenzierten Projekte im Sommer 2008 noch bei 70 Prozent, mittlerweile ist er auf unter 60 Prozent zurückgegangen. Parallel dazu ist der Anteil permissiver Lizenzen (MIT-, Apache-, BSD-Lizenz und Microsoft Public License) von unter 15 auf gut 25 Prozent gestiegen (Grafik). Die Marktforscher erwarten, dass sich diese Trends fortsetzen.

Der Analyse liegen Zahlen von Black Duck Software zugrunde, bei denen – wie die 451 Group selbst einräumt – nicht ganz klar ist, wie sie genau zustande gekommen sind. Die Marktforscher sind jedoch aufgrund eigener Erkenntnisse sicher, dass der Trend stimmt. Sie erwarten, dass sich die Entwicklung weg von strengen Copyleft-Lizenzen hin zu permissiven Lizenzen in der nächsten Zeit weiter fortsetzt (siehe dazu auch den Hintergrundartikel Open-Source-Lizenzen).

Die 451 Group weist darauf hin, dass der abnehmende Anteil GPL-lizenzierter Open-Source-Projekte keineswegs bedeutet, dass die absolute Zahl der GPL-Projekte sinkt: In den letzten zweieinhalb Jahren sei ihre Zahl um 15 Prozent gestiegen. Im gleiche Zeitraum habe sich allerdings die Zahl der Open-Source-Projekte insgesamt um gut 30 Prozent vergrößert, und die Anzahl der permissiv lizenzierten Projekte habe sich mehr als verdoppelt. (odi)