Studie: Jugendliche hilflos bei Cybermobbing

Als Zeugen von Cybermobbing bleiben viele Jugendliche nach einer Studie der TU Berlin eher passiv.

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Von
  • dpa

Von "Schlampe" bis "Schwuler": In Berlin haben Forscher der Technischen Universität (TU) untersucht, wie sich Jugendliche als Zeugen (Bystander) von Beleidigungen im Internet oder per Handy, dem sogenannten Cybermobbing, verhalten. Viele blieben als Zuschauer passiv und schalteten sich erst ein, wenn Freunde betroffen waren, berichtet TU-Erziehungswissenschaftler Jan Pfetsch. Gemeinsam sei vielen Zeugen das Gefühl von Hilflosigkeit beim Umgang mit Cybermobbing.

Nach bisherigen Studien hat bis zu einem Drittel der Jugendlichen in Deutschland schon einmal mit Cybermobbing zu tun gehabt. Dazu zählen Wissenschaftler unter anderem gegenseitiges Provozieren und Beschimpfen, Beleidigungen, Verleumdungen, das Verbreiten von Gerüchten, die Veröffentlichung entwürdigender Fotos und Videos sowie Gewaltandrohung mit Hilfe elektronischer Medien.

Im Gespräch mit dpa sagte Pfetsch: "Fast alle Jugendlichen, die wir befragten, haben über Erfahrungen aus dem letzen halben Jahr berichtet. Entweder waren sie selbst davon betroffen oder aber Freunde."

An der TU-Studie (Kurzbericht und ein Flyer , jeweils als PDF) nahmen 30 Berliner Schüler der neunten Jahrgangsstufe von Oberschulen, Gymnasien und Gesamtschulen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren teil. Diese Stichprobe sei nicht repräsentativ, sagte Pfetsch. Als tiefergehende qualitative Studie gebe die Untersuchung die alltäglichen Erfahrungen von Jugendlichen aber gut wieder.

Die Untersuchung sollte drei Fragen beantworten: von welchen Formen des Cybermobbing Jugendliche berichteten, wie sie sich als "Bystander" verhielten und auf Mobbing reagierten sowie was sie sich zur Verminderung wünschten. (hb)