ver.di-Sprecher: Abbau der Telekom-Rückstände dauert zwölf Wochen

Wenn die Tarifkommission die Annahme der Einigung mit der Telekom empfehle, werde die Zeit bis zur Urabstimmung genutzt, die Beschäftigten über den "relativ komplexen Abschluss" zu informieren, hieß es bei ver.di.

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  • dpa

Nach dem nahenden Ende des Streiks bei der Telekom wird der Abbau der bislang liegengebliebenen Arbeit Schätzungen zufolge etwa zwölf Wochen dauern. Das sagte der stellvertretende ver.di-Landesleiter Saar, Kurt Hau, am Mittwoch. Nach seinen Angaben waren an diesem Tag in Rheinland-Pfalz noch 400 Telekom-Beschäftigte im Streik. Sie gehörten überwiegend zum Standort Koblenz, aber auch zu den Niederlassungen Kaiserslautern, Neustadt/Weinstraße und Ludwigshafen. Im Saarland streikten noch 70 Mitarbeiter des Standorts Saarbrücken. Wegen der Streiks gebe es weiterhin Probleme bei der Auftrags- sowie bei der Störungsannahme und -beseitigung, sagte Hau.

Zuvor hatten die Telekom und ver.di ihren Streit über die Auslagerung von 50.000 Mitarbeitern in Service-Gesellschaften mit einem Kompromiss beigelegt. Er sieht vor, dass das Einkommensniveau langfristig um 6,5 Prozent sinkt. Zugleich wird die wöchentliche Arbeitszeit um 4 auf 38 Stunden ohne Lohnausgleich erhöht. Der Kündigungsschutz soll bis Ende 2012 fortgeführt werden. Der Samstag soll zu einem Kundendienst-Tag werden.

Wenn die Tarifkommission die Annahme des Kompromisses empfehle, würden die Streiks heruntergefahren, sagte Hau. Die Zeit bis zur Urabstimmung werde genutzt, um die Beschäftigten über den "relativ komplexen Abschluss" zu informieren. Für die Dauer dieser Informationsveranstaltungen würden sie jeweils wieder in den Streik gerufen. Die Telekom-Mitarbeiter hatten am 12. April mit Warnstreiks und vor etwa fünf Wochen mit Streiks begonnen.

Die Eckpunkte der Vereinbarung zwischen Deutscher Telekom und ver.di:

  • Auslagerung von 50 000 Mitarbeitern in drei Telekom- Servicegesellschaften zum 1. Juli
  • Arbeitszeiterhöhung um 4 auf 38 Stunden pro Woche ohne Lohnausgleich
  • Reduzierung des Einkommensniveaus um 6,5 Prozent
  • Zeitlich begrenzte, sozialverträgliche Abfederung der Gehaltsreduzierung
  • Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2012
  • Nullrunde für Mitarbeiter der Deutschen Telekom AG bis Ende 2008
  • Verkaufsschutz der Service-Einheiten bis Ende 2010
  • Einsparungen für den Konzern zwischen 500 bis 900 Millionen Euro

Siehe zum Arbeitskonflikt bei der Telekom auch die Linkliste zu Artikeln und Nachrichten in c't-Hintergrund:

(dpa) / (jk)