Google+ erlaubt Spitznamen

Profile bei Google können in den nächsten Tagen um Spitznamen erweitert werden, dazu können Namen in dokumentierte Künstlernamen geändert werden.

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Von
  • Ragni Zlotos

Mehr Freiheiten räumt Google+ in den kommenden Tagen den Nutzern ein, die sich ihren Kontakten gegenüber mit ihrem Spitznamen identifizieren wollen. In Kombination mit einem eingetragenen Namen sind nun auch Spitznamen erlaubt, dazu lässt Google nachweisbare Künstlernamen oder Online-Identitäten zu. Das teilte Google+-Chef Bradley Horowitz in einem Kommentar auf Google+ mit. Der Betreiber reagiert damit auf die Kritik vieler Nutzer, die sich wegen der Realnamenpflicht, die Google+ in die Google Profile eingeführt hatte, nicht im Netzwerk zeigen wollten.

Spitznamen werden bei Google+ immer noch nur ergänzend zum vollen Namen eines Nutzers angezeigt.

Bei neuen Profilen will der Dienst zukünftig auch "gut etablierte" Pseudonyme zulassen. Google+ verlangt hier vom jeweiligen Nutzer im Zweifel einen Nachweis anhand von Dokumenten oder Links bei einer unter vielen bekannten Online-Identität. Die Regeln erläutern auch, was bei Google+ erwünscht und unerwünscht ist: Unternehmen und Gruppen sollten anstelle eines Personenprofils lieber Pages einrichten. Verboten ist, die Identität von anderen anzunehmen. Nutzer werden dazu angehalten, den Account nur als Repräsentation ihrer eigenen Person zu sehen. Zahlen und unübliche Zeichen in Namen will Google+ verhindern, Namensänderungen dürfen nur einmal innerhalb von 30 Tagen vorgenommen werden. Ein Verfahren zur Identitätsklärung bei Verstößen von Google+-Nutzern wird im Supportdokument erklärt.

Kritiker wie Violet Blue bemängeln, dass Stalkingopfern oder Menschen, die politische Repression befürchten, auch mit dieser neuen Regelung nicht geholfen wird. "Ein Pseudonym ist ein Name, der anstelle des Realnamens verwendet wird", schreibt Blue. Wer nicht berühmt oder bekannt sei, habe keine Chance auf ein Pseudonym. Google+ hatte mit seinen Richtlinien im vergangenen Sommer die #nymwars ausgelöst, eine breite Diskussion über Identitätskonstruktionen unter Internetnutzern. Profile von Menschen wie der Ingenieurin und Unternehmerin Limor Fried (Spitzname: ladyada) oder William Shatner wurden gelöscht, weil Google+ vermutete, dass es sie nicht gab oder dass diese die Identität einer berühmten Person angenommen hätten. (rzl)