Nokia verkauft rumänische Fabrik an De'Longhi

Der Küchengeräte-Hersteller De'Longhi kauft von Nokia eine stillgelegte Fabrik im rumänischen Cluj. 2008 hatte der finnische Handy-Hersteller seine Produktion vom deutschen Werk in Bochum in die nun verkaufte Fabrik verlagert.

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Von
  • Hannes A. Czerulla

Der finnische Mobilfunkkonzern Nokia verkauft seine geschlossene Fabrik in Rumänien an den Haushaltsgeräte-Hersteller De'Longhi. Die italienische Firma will mit dem Standort in Cluj ihre Produktion in Europa ausbauen. Wie viele der 2300 ehemaligen Nokia-Mitarbeiter sich Hoffnungen auf einen neuen Job machen können, teilte der finnische Handy-Riese nicht mit. Die beiden Firmen wollen das Geschäft noch im ersten Quartal diesen Jahres abschließen. Der Bau der Fabrik 2008 kostete Nokia 60 Millionen Euro.

In Cluj hat Nokia hauptsächlich preiswerte Modelle gefertigt. Im November 2011 hatten die Finnen den Standort wieder geschlossen. Kurz zuvor war die Fertigungsanlage vom rumänischen Finanzamt beschlagnahmt worden, weil Nokia unberechtigterweise Zollbefreiungen in Anspruch genommen haben soll. Nach der Schließung des Werkes forderte Rumänien einen Teil der zuvor gezahlten 20 Millionen Euro Staatshilfen zurück.

Nach Cluj war seinerzeit die Handy-Produktion aus Bochum verlegt worden, was für heftige Proteste in Deutschland gesorgt hatte, da auch Deutschland den Konzern mit Staatshilfen unterstützt hatte. Im vergangenen Herbst entschied Nokia nun, dass die günstigen Mobiltelefone in Asien hergestellt werden sollten, weil dort die Zulieferer und Abnehmer seien. In Deutschland baue Nokia stattdessen die Entwicklungsabteilung sowie den Dienste-Bereich aus. (hcz)