Themenmolekül: Free Robot Sex

Glasers gesammelte Linkwolke aus der Welt der Wissenschaft und Technologie. Heute unter anderem mit Silikon-Implantaten (aus wissenschaftlicher Sicht), einem HyperHerz und bemerkenswerten Bienendiagnosen.

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Von
  • Peter Glaser

Glasers gesammelte Linkwolke aus der Welt der Wissenschaft und Technologie. Heute unter anderem mit Silikon-Implantaten (aus wissenschaftlicher Sicht), einem HyperHerz und bemerkenswerten Bienendiagnosen.

Auf meinen Expeditionen durch das Netz finde ich immer wieder bemerkenswerte Informations-Atome, die sich im Lauf der Zeit zu Themenmolekülen verbinden. Gelegentlich möchte ich an dieser Stelle solche Link-Gravitationswolken aus der Welt der fröhlichen Wissenschaft und Technologie vorlegen.

Mal doch mal eine Zelle: Was gab es früher Schöneres als seine holzduftenden Farbstifte rauszuholen und die vorgezeichneten Outlines eines Malbuch zu färben? (Na gut, es gab eine ganze Menge, das schöner war, aber Malbuchmalen war wirklich ok). Jeder, der es schaffte, nicht über die Begrenzungslinien rauszumalen, war eine Art Künstler. Nun gibt es heute Malbücher, für die wir damals unseren Lieblingschemielehrer verkauft hätten, beispielsweise "Coloring With Cell" für Menschen, die gerne Zellkulturen von Hand anfärben. Sammy, die Zelle führt einen durch die Seiten und erklärt, was sich so alles an Details in einer Zelle befindet. Und hier noch für das Nerdy Baby ein "Malbuch für den sehr jungen Wissenschaftler".

Die Spencer S. Eccles Health Sciences Library an der Universität Utah hat ein breites Angebot an Hilfsmitteln für Mediziner, von der mobilen App bis zu Sammlungen digitalisierter Schnitte. Eine der interessantesten Anwendungen ist ein interaktives menschliches Herz, das dem Verständnis dessen, was in dem mythischen Organ vor sich geht, sehr entgegenkommt. Auf der Website HyperHeart kann man das Herz in Bewegung sehen, einschließlich Stop, Play, Rewind und Fast-Forward und sich Details in sieben verschiedenen Tutorials erläutern lassen.

Popkultur und wissenschaftlich orientierte oder wissenschaftloide Umschlaggrafiken durch die Jahrzehnte: Staunen, Spaß und Rätselhaftes, hier beispielsweise Der Isolator. Klassisch die Cover Art des Scientific American in einer Übersicht von den 50er bis in die 90er Jahre. Und hier die Wundewelten auf den Vorderseiten von Magazinen wie Mechanix Illustrated, Modern Mechanics, Popular Electronics, Popular Mechanics, Popular Science oder Radio Electronics von den 20er bis in die 80er Jahre.

Street Anatomy – Denkt immer ans Essen: Die in Mailand ansässige Künstlerin Sara Asnaghi hat eine reizvolle Reihe von Gehirnskulpturen aus verschiedenen Lebensmitteln angefertigt, zu sehen hier und hier.

Die junge venezuelanische Illustratorin Giselle Vitali geht mit ihren expressiven Darstellungen über die traditionelle Kunst der medizinischen Illustration hinaus. Beeindruckend, wen Akkuratesse ins Surrealismus übergeht. Arbeien von Giselle Vitali sind bei Behance und auf ihrer Website zu sehen.

Per Anhalter durch die lokale Region der Galaxis versus Free Robot Sex: Früher zeigte ein hübsches Mädchen am Straßenrand etwas Knie, und wenn dann ein Auto anhielt, kam noch ihr Freund mit Gitarre aus dem Gebüsch und lächelte. Heute macht man das so.

Die erste Neugestaltung eines Proteins per Crowdsourcing: Die vielen Stunden, die obsessive Gamer am Computer verbringen, haben Wissenschaftlern dabei geholfen, die Struktur eines Modell-Enzyms genauer zu klären. Das Online-Spiel Foldit erlaubt es Spielern, auf ihren Computern zu Hause mit der Faltung von Proteinen herumzuspielen und nach den am besten passendsten Konfigurationen mit der niedrigsten Energie zu suchen. Foldit wurde von Teams unter Leitung von Zoran Popovic, Direktor des Center for Game Science und dem Biochemiker David Baker entwickelt, die beide an der Universität Washington in Seattle arbeiten.

Chemieunterricht in der Sowjetunion, etwa 1958: Ein stimmungsvolles Bild mit kragenlosen Jacken und Bunsenbrennern.

Eine ästhetische oder eine medizinische Revolution? Die Bio-Design-Glasgeräte der Portugiesin Susana Soares basieren auf Forschungsarbeiten, die gezeigt haben, dass Bienen über einen immens feinen Geruchssinn verfügen und darauf trainiert werden können, auf bestimmte Geruchsspuren im menschlichen Atem zu reagieren und Krankheiten zu diagnostizieren. Die Glasgeräte sind als alternative Diagnosegeräte gedacht, die Bienen zur Diagnose von Frühformen einer Reihe von Krankheiten benutzen.

The Brain and the Busen: Silikon-Implantate aus wissenschaftlicher Sicht (aus der Periodic Table of Videos). Das Video enthält keine Nacktszenen.

Es muß nicht immer Zwiebelmuster sein: Hier beispielsweise genetisch inspirierte Stoffmuster. Bei Spoonflower kann man sich seine eigenen Stoffmuster designen.

Mid Century Modern: Alte, anregende Werbeanzeigen und Illustrationen aus Wissenschaft, Forschung und Technik. (bsc)