Protest gegen Personalabbau bei Nokia Siemens Networks

Hunderte Beschäftigte protestierten am Mittwoch in Berlin gegen den geplanten Stellenabbau bei Nokia Siemens Networks. Die IG Metall forderte Verhandlungen über Alternativen zu den Plänen.

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Von
  • dpa

Rund 900 Beschäftigte des kriselnden Netzwerksausrüsters Nokia Siemens Networks (NSN) haben sich nach IG-Metall-Angaben am Mittwoch an einer Protestaktion in Berlin beteiligt. Tags zuvor hatte das Unternehmen den Abbau von 2900 Stellen in Deutschland bekanntgegeben, das ist fast jeder dritte Arbeitsplatz. Der Standort Berlin mit derzeit 1200 Mitarbeitern soll zwar erhalten bleiben, aber noch ist unklar, wie viele Beschäftigte dort künftig arbeiten werden. Das soll sich erst in Gesprächen zwischen Geschäftsführung und Betriebsräten klären.

Die Berliner NSN-Mitarbeiter erklärten sich mit den Kollegen der anderen Standorte solidarisch. Der Berliner Standort in Siemensstadt habe gute Chancen, wenn das Innovationspotenzial besser genutzt werde, sagte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Georg Nassauer. "Das gilt sowohl in der Fertigung als auch bei Forschung und Entwicklung sowie im Service." IG Metall und Betriebsrat forderten, die Pläne für Stellenstreichungen sofort zu stoppen und über Alternativen zu verhandeln.

NSN ist eine Tochter des finnischen Handyherstellers Nokia und des Münchner Elektrokonzerns Siemens. Weltweit sollen 17.000 Jobs gestrichen und zahlreiche Standorte geschlossen werden. NSN hatte zuletzt rund 74.000 Mitarbeiter. Nun will man sein Geschäft komplett auf schnelle mobile Internet-Netze ausrichten. Andere Unternehmensbereiche wie etwa das Festnetz-Geschäft werden weichen müssen. (mho)