Sony rechnet mit hohen Milliarden-Verlusten

Sonys neuer Chef muss das Unternehmen aus der Verlustzone herausführen. Im Digital Imaging-Segment gab es besonders starke Einbrüche.

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Von
  • dpa

Sony rutscht tiefer in die roten Zahlen: Für das noch bis zum 31. März laufende Gesamtgeschäftsjahr rechnet der japanische Elektronikriese mit einem Nettoverlust von 220 Milliarden Yen (2,2 Mrd. Euro). Das gab Sony am Donnerstag bekannt. Der Hersteller der Playstation korrigierte damit seine Ertragsprognose deutlich nach unten. Bislang war Sony insgesamt noch von einem Fehlbetrag von 90 Milliarden Yen ausgegangen. Damit steckt das Unternehmen seit nunmehr vier Jahren in der Verlustzone.

Im Digital-Imaging-Segment sanken die Erlöse besonders stark. Allein im vergangenen Quartal reduzierten sie sich gegenüber dem Vorjahr um 36 Prozent auf 1500 Milliarden Yen. Im Endkundensegment war dies neben dem Rückgang bei den Fernsehern um 43 Prozent der zweitgrößte prozentuale Einbruch. Insgesamt spielte Sony im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen hohen Verlust von 159 Milliarden Yen (1,6 Mrd. Euro) ein – nach einem Gewinn von 72,3 Milliarden Yen im Vorjahresquartal. Der Umsatz sank auf 1,82 Billionen Yen (18 Mrd. Euro) nach 2,20 Billionen Yen im Vorjahr. Sony führte dies auf die Folgen der Flutkatastrophe in Thailand, die verschlechterten Marktbedingungen in entwickelten Ländern sowie den gegenüber dem Euro rasant gestiegenen Yen zurück.

Mit dem am Vortag an die Spitze berufenen neuen Chef Kazuo Hirai soll es nun wieder aufwärtsgehen. Er übernimmt am 1. April den Job von Howard Stringer, der nach sieben Jahren an der Spitze des Konzerns ab Juni den Verwaltungsrat leiten soll. Auf den erst 51-jährigen Hirai warten große Herausforderungen. Kameras, Computer und die Playstation-3-Konsolen verkaufen sich nicht so gut wie erhofft. Auch das Geschäft mit Mobiltelefonen bereitet Probleme.

Die Aktie von Sony fiel vor Bekanntgabe der Quartalszahlen um 2,6 Prozent auf 13,25 Euro. In den vergangenen zwölf Monaten hat das Papier mehr als die Hälfte seines Wertes verloren. Die Ratingagentur Moody's stufte die Bonität von Sony im vergangenen Monat unter Verweis auf die Probleme herunter, das TV-Geschäft wieder auf Kurs zu bringen. (anm)