Knigge für Facebook & Co.

Gute Manieren kommen auch in sozialen Netzwerken gut an. Wer online einen guten Eindruck machen möchte, bekommt jetzt Unterstützung vom Deutschen Knigge-Rat.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Wer wissen will, wie man sich gut benimmt, der greift zum "Knigge". Der steht für Tradition, gute Manieren und Benimmregeln. Über die wacht der Deutsche Knigge-Rat und gibt inzwischen auch online Tipps für die alltäglichsten und heikelsten Situationen im Leben. Dazu gehört inzwischen auch der Umgang mit privaten Informationen in sozialen Netzwerken.

Wer noch immer nicht weiß, worauf es bei Facebook & Co. ankommt, kann das jetzt unter www.knigge-rat.de nachlesen. Der Knigge-Rat hat nämlich einen "Privacy Knigge" herausgegeben, der Nutzern dabei helfen soll, ihre Privatsphäre aktiv zu schützen und auch sensibel auf die seiner "Freunde" zu reagieren.

Das oberste Gebot hat allerdings wenig mit Manieren und mehr mit gesundem Menschenverstand zu tun: so soll man genau prüfen, welche Daten öffentlich zugänglich sind und die entsprechenden Einstellungen ändern. Auch sei es ratsam, deutlich zwischen Bekannten, beruflichen Kontakten und echten Freunden zu unterscheiden und diese in entsprechende Gruppen zu unterteilen. So kann man sicherstellen, dass private Pinwandeinträge nicht für alle Kontakte sichtbar werden bzw. jedes Mal neu entscheiden, für wen Beitrag oder Bilder bestimmt sind. Unhöflich ist das übrigens nicht, im Gegenteil: wer sich aus beruflichen Gründen mit Ihnen vernetzt, will wahrscheinlich gar nicht genau wissen, was Sie in Ihrer Freizeit so treiben und wird dankbar sein, wenn Sie ihn nicht mit Nebensächlichkeiten überfluten.

Wer im Netz einen guten Eindruck hinterlassen will, sollte laut dem Knigge-Rat vor allem bei der Auswahl der veröffentlichten Bilder vorsichtig sein. Der praktische Tipp: Überlegen Sie vor der Veröffentlichung, ob sie das Foto auch in zwei, drei Jahren noch im Internet in Zusammenhang mit Ihrem Namen finden möchten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, dann lassen Sie es lieber offline. An Ihre Freunde können Sie es ja noch per Mail verschicken. Das andere Personen, die auf den Bildern zu sehen sind, vor der Veröffentlichung um Erlaubnis gefragt werden, gehöre ebenfalls zum guten Ton (abgesehen davon, dass es ansonsten auch ein juristisches Nachspiel geben kann).

Ähnliche Zurückhaltung empfiehlt der Knigge-Rat auch bei persönlichen Kommentaren. Andere Menschen an den öffentlichen Pranger zu stellen, sei kein guter Stil. Rechtlich bedenklich ist es außerdem. Der Tipp vom Knigge-Rat: Kritik lieber nur als vertrauliche Nachricht verschicken und nicht in sozialen Netzwerken posten.

Wichtig: Lassen Sie sich nicht von anderen Usern provozieren. Leider hat nicht jeder Stil und gute Manieren. Statt sich auf einen öffentlichen Streit einzulassen, sind Nachsicht und Zurückhaltung hier die bessere Wahl. Schließlich vergisst das Internet nie und Sie wollen sicher nicht, dass Ihre Kunden oder ein künftiger Arbeitgeber noch Jahre später nachlesen kann, wie Sie die Beherrschung verloren haben. (masi)