Pro-Version von Wolfram Alpha vor dem Start

Für 5 US-Dollar pro Monat soll die "rechnende Wissensmaschine" des Mathematica-Herstellers deutlich mehr Funktionen zur Verfügung stellen als die weiterhin nutzbare Gratisversion.

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Von
  • Peter König

Noch ist im Blog zu Wolfram Alpha nur eine vage Ankündigung zu lesen, dass große Änderungen für den Webdienst anstünden – US-Online-Medien wie The Verge verbreiten hingegen schon munter Details über die kommende neue Version der "rechnenden Wissensmaschine". Demnach soll ab morgen, dem 8. Februar, ein erweiterter Pro-Zugang für Wolfram Alpha zu abonnieren sein. Monatlich soll er regulär 5 US-Dollar kosten, für Studenten ermäßigt 3 Dollar.

Laut The Verge, dessen Autor sich auf eine Demonstration der Pro-Version durch den Firmengründer Stephen Wolfram persönlich beruft, sollen zahlende Nutzer zum einen die Möglichkeit haben, eigene Daten in den Webdienst einzuspeisen – unentgeltlich stehen ausschließlich die von Wolfram Research und Partnern aufbereiteten und angebundenen Datenbanken und Quellen zur Verfügung. Zum anderen sollen Pro-Kunden die meist grafisch aufbereiteten Ergebnisse des Webdienstes in verschiedenen Formaten exportieren können, unter anderem als Vektorgrafik, als Excel-Tabelle oder als interaktive Darstellung im hauseigenen Computable Document Format (CDF), für dessen Darstellung ein Browser-Plug-in sorgt. Allerdings werden Downloads offenbar über ein Credit-System abgerechnet, wobei das Monatsabo nur ein begrenztes Kontingent einschließt. Preise für zusätzliche Credits sind noch nicht bekannt.

Zum dritten sollen Abonnenten der Pro-Version bei ihren Eingaben nicht mehr auf den bisherigen Suchschlitz und die Tatstatur beschränkt sein: Versprochen ist ihnen einen Bildschirmtastatur mit zahlreichen mathematischen Sonderzeichen, wie sie jetzt schon in der kostenpflichtigen iOS-App zu finden ist. Außerdem soll es möglich sein, Grafik- und 3D-Dateien als Eingabe in das System hochzuladen.

Der Webdienst Wolfram Alpha ging im Mai 2009 online. Wie bei einer Internet-Suchmaschine gibt man seine Anfrage in das Textfeld auf der Webseite ein und bekommt nach wenigen Augenblicken das Ergebnis präsentiert. Anders als bei Google & Co. besteht dieses aber nicht aus einer Liste von Links auf Webseiten, deren Text einen oder mehrere der Suchbegriffe enthalten, sondern aus einer übersichtlichen Zusammenfassung der passenden Fakten nebst Quellenangaben, je nach Thema zusätzlich mit Schaubildern, Diagrammen und Karten ins Bild gesetzt. Die Nutzung über die Webseite ist kostenlos. Bezahlen muss man hingegen für Apps, die Eingaben erleichtern und Ausgaben hübscher darstellen sowie für Nutzung des Webservice-API. Auf die Dienste von Wolfram Alpha greifen unter anderem Microsofts Suchmaschine Bing sowie die englische Version des sprachgesteuerten iPhone-Assistenten Siri zurück. Letzterer macht laut Angaben von Wolfram mittlerweile ein Viertel der Suchanfragen aus. (pek)