Mittelformat-Filmscanner OpticFilm 120 von Plustek

Reflecta ist mit dem Mittelformatscanner MF5000 vorgeprescht, nun hat auch Plustek mit dem OpticFilm 120 einen Filmscanner für Mittelformat im Portfolio. Vorgestellt wird das Gerät auf der CeBIT 2012.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Steinhoff
  • Dr. Jürgen Rink

Den neuen OpticFilm 120 kündigt Hersteller Plustek selbstbewusst als "das neue Flaggschiff unter den Filmscannern" (PDF) an. Die wenigen bisher preisgegebenen Eckdaten klingen in der Tat verheißungsvoll. Mit einer achtschichtigen Speziallinse soll das Gerät eine große Tiefenschärfe haben – in diesem Punkt schwächeln die bisher in dieser Geräteliga führenden Nikon-Scanner. Da Letztere seit geraumer Zeit nicht mehr produziert werden, ist der neue Plustek Scanner neben dem Reflecta MF 5000 nun der zweite mittelformattaugliche Filmscanner im Markt. Damit stellt sich auch in diesem lange von der Industrie vernachlässigten Marktsegment endlich wieder etwas Wettbewerb ein.

Bei der Auflösung wird Plustek mit dem fantastischen Wert von 10.660 spi zumindest auf dem Papier zukünftig der neue Platzhirsch sein. In diese Regionen sind in der Vergangenheit nur sündhaft teure Trommelscanner gestoßen. Sollte die nominelle Auflösung mit der tatsächlichen übereinstimmen, wäre das eine Sensation, denn bisher galten "echte" 4000 spi bei Filmscannern schon als Spitzenwert. Ein Blick in die Vergangenheit – Beispiel: Plustek OpticFilm 7600i – zeigt jedoch, dass die angegebene (7200 spi) und die tatsächliche Auflösung (3250 spi) bei Plustek erheblich auseinanderklaffen können. Wie es um die tatsächliche Auflösung des neuen OpticFilm 120 bestellt ist, wird sich also erst in einem Test zeigen.

Die CCD-Sensoren des OpticFilm 120 sind hochempfindlich und mit automatischer Rauschunterdrückung ausgestattet. Eine hardwarebasierte Staub- und Kratzerentfernung bringt der Scanner ebenfalls mit, statt Digital ICE kommt hier iSRD von SilverFast zum Einsatz. Besonders interessant: Der Anwender soll beim Scan die Brennweite der Linse für den Infrarotkanal manuell verändern können. Damit soll eine bessere Erkennung von Staub und Kratzern möglich sein. Dieses Feature gab es bisher bei Filmscannern noch nicht. Die mitgelieferte Scansoftware unterstützt auch Multi-Exposure, um zum Beispiel den Dichteumfang eines Scans zu steigern. Eine sinnvolle Verbessung gegenüber bisherigen Plustek Filmscannern ist der automatische Filmtransport. Bisher musste der Anwender den Filmstreifen immer manuell zum nächsten Bild schieben.

Im Lieferumfang des Scanners sind die neue Scansoftware SilverFast Ai Studio 8 und ein Kalibrationstarget zur Farbkalibrierung enthalten. Einen Preis hat der Hersteller noch nicht genannt. In Anbetracht der mitgelieferten Software und des großen Formates wird der Scanner aber vermutlich im eher gehobenen Preissegment angesiedelt sein. (jr)