3D-Filme steigern Marktanteil in Deutschland

Digitale Kinosäle und die 3D-Projektion brachten für die deutschen Kinos im Jahr 2011 sowohl ein Besucher- als auch Umsatzplus. Der Marktanteil der 3D-Produktionen erstreckt sich inzwischen auf über 22 Prozent.

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Von
  • Georg Immich

Auch dank neuer 3D-Technik konnten Deutsche Kinos im vergangenen Jahr wieder mehr Besucher begrüßen und ihren Umsatz steigern. Das geht aus den Marktzahlen für das Kinojahr 2011 hervor, die die Filmförderungsanstalt (FFA) am Mittwoch in Berlin vorgelegt hat. Insgesamt sahen im letzten Jahr 129,6 Millionen Besucher einen Film im Kino (+2,3 Prozent). Die Branche freut sich damit über das zweitbeste Ergebnis der vergangenen fünf Jahre. Den Gesamtumsatz konnten die deutschen Kinobetreiber um 4,1 Prozent auf 958,1 Millionen Euro steigern (Vorjahr 920,4 Millionen).

Einen großen Anteil an dem guten Ergebnis haben den Angaben zufolge 3D-Produktionen, deren Besucher Zuschläge für die neue Technik bezahlen. Die FFA legte erstmals gesonderte Zahlen für diesen Bereich vor. Demnach wählten im vergangenen Jahr 29,3 Millionen Kinobesucher einen 3D-Film, das waren knapp vier Millionen mehr als 2010 (25,4 Millionen). 3D-Produktionen kamen 2011 auf einen Marktanteil von 22,8 Prozent.

Von den insgesamt 532 Erstaufführungen in den deutschen Kinos starteten im letzten Jahr 46 Filme im 3D-Standard, davon sieben Produktionen aus Deutschland. Mit "Wickie auf großer Fahrt" und "Die drei Musketiere" konnten sich sogar zwei deutsche Filme unter den zehn erfolgreichsten 3D-Filmen des letzten Jahres platzieren. Der deutsche Film hatte insgesamt ein gutes Jahr und erreichte einen Marktanteil von 21,8 Prozent. Am erfolgreichsten war Til Schweigers "Kokowääh", der mit 4,3 Millionen Besuchern nach "Harry Potter" und "Pirates Of The Carribean" an dritter Stelle der Jahres-Charts steht.

Der durchschnittliche Eintrittspreis erhöhte sich im vergangenen Jahr um 12 Cent auf 7,39 Euro. 2011 hat es insgesamt 124 Neu- oder Wiedereröffnungen von Filmtheatern gegeben und 183 Schließungen. Damit gingen 59 Spielstätten und rund 19.000 Sitzplätze verloren. Nach FFA-Erhebungen ist die Mehrzahl der Schließungen auf Unrentabilität und Konkurrenzdruck zurückzuführen. Mehr als die Hälfte der Schließungen betrifft kleinere Kinos mit ein oder zwei Leinwänden in kleineren Städten.

Im Rahmen der gemeinsam von FFA, Bund und Ländern im Februar 2011 aufgelegten Digitalisierungsförderung wurden den Angaben zufolge Mittel für 566 Leinwände in 278 Filmtheatern mit einem Gesamtvolumen von 5,4 Millionen Euro bewilligt. Mehr als ein Drittel der geförderten Leinwände sind in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern. Neben der Umrüstungsförderung durch die FFA sind in diesem Bereich auch der Bundesbeauftragte für Kunst und Medien und die einzelnen Bundesländer mit weiteren Förderprogrammen tätig. (vbr)