Whistleblowing-Plattform als Malware-Schleuder missbraucht

Der Betreiber von Cryptome.org warnt, dass seine Whistleblower-Website zur Verbreitung von Schadcode genutzt wurde. Dabei kam ein aggressives Exploit-Toolkit zum Einsatz.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Die Whistleblowing-Plattform Cryptome.org wurde gehackt und zur Verbreitung von Malware genutzt. Unbekannte haben sich Zugriff auf den Server verschafft und sämtliche HTML-Dateien (mehrere tausend) mit dem Exploit-Toolkit "Black Hole 12" infiziert. Das Javascript-Toolkit identifiziert Browser und Betriebssystem und versucht, anschließend diverse Schwachstellen auszunutzen, um den eigentlichen Schadcode ins System zu schleusen.

Offenbar war Black Hole in diesem Fall so konfiguriert, dass es nur den Internet Explorer angegriffen hat. Es befand sich eine Log-Datei mit rund 2900 IP-Adressen auf dem Server, die auf die Zahl der infizierten Systeme hindeuten könnte.

Wie genau die Angreifer in den Server eindringen konnten, ist derzeit noch unklar. Der Betreiber der Whistleblowing-Plattform hat einen entschärften Auszug des Schadcodes veröffentlicht und bittet um Mithilfe bei der Aufklärung. Erste Hinweise sind bereits eingegangen. Ein Nutzer vermutet, dass der Angreifer die HTML-Dateien über die WebDAV-Schnittstelle manipulieren konnte.

Der Betreiber ist derzeit damit beschäftigt, die infizierten Dateien von dem Schadcode zu befreien. Aktuell sind bereits rund 75 Prozent wieder online. (rei)