Adobe: Die Zukunft von Flex

Adobe hat ein Whitepaper zu seiner künftigen Rolle in der Entwicklung des Flex-Frameworks veröffentlicht. Unter anderem will das Unternehmen ein eigenes Entwicklerteam vollzeit dem Apache-Projekt zur Verfügung stellen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Robert Lippert
Inhaltsverzeichnis

Adobe hat mit Adobe’s view of Flex and its commitments to Flex in the future ein Whitepaper zur eigenen Flex-Roadmap vorgestellt. Im Januar hatte die Apache Software Foundation das Flash-Framework von Adobe übernommen, was Spekulationen über die Zukunft von Flex nährte. Das Whitepaper adressiert nun einige dieser Bedenken und klärt die geplante Beteiligung von Adobe an Apache Flex.

Demnach sehe Adobe die Flex-Technik auch in den kommenden Jahren als optimale Lösung für den Unternehmenseinsatz. Die aktuelle Entwicklung von HTML sei für interaktive Anwendungen zwar vielversprechend, doch für Unternehmen böte Flex nach wie vor entscheidende Vorteile etwa für die Entwicklung komplexer Benutzerschnittstellen und aufgrund der ausgereiften Entwicklungswerkzeuge.

Zwar kündigt Adobe in dem Whitepaper an, der Apache Software Foundation ein eigenes, vollzeitbeschäftigtes Team für die Weiterentwicklung von Flex zu stellen; das Unternehmen weist jedoch auch darauf hin, dass man unter dem Strich doch weniger Ressourcen als bisher für Flex vorhalten werde.

Zum Start von Apache Flex will Adobe Core-Komponenten aus dem Flex SDK beisteuern (darunter Komponenten zur Datenvisualisierung, Binaries des AIR SDKs und die nötige Dokumentation), später auch die Spark-Komponenten. Zudem habe man sich vorgenommen, bis Ende des jahres auch den Falcon-Compiler (ein ActionScript-Compiler) und später den Falcon-JS-Compiler dem Apache-Flex-Projekt zu unterstellen, ebenso das Testing-Framework Mustella. Zudem liefen derzeit Überlegungen, das serverseitige Java-Messaging-System BlazeDS ebenfalls dem Apache-Projekt zu übergeben.

Nicht für Apache Flex vorgesehen sind das AIR-für-Linux-SDK, die gegenüber BlazeDS deutlich umfangreicheren LiveCycle Data Services und die LifeCycle Collaboration Services. Ob man verwandte Techniken wie BlazeDS.NET, TLF, Gravity, FXG, OSMF oder Squiggles für sich behalten wird oder doch dem Apache-Flex-Projekt überstellen kann, werde noch geprüft.

Für die Zukunft sieht Adobe die Flex-Technik klar in den Händen der Flex-Entwickler-Community. Sie soll auch weiterhin von Adobe unterstützt werden, konkret nennt das Unternehmen die Konferenz 360|Flex. Sämtliche User Groups will Adobe wie gewohnt weiter unterstützen, hier werde es also keine Veränderungen geben und man will auch weiterhin Evengelisten zu einzelnen Treffen schicken, die dann als Ansprechpartner für Diskussionen bereitsstünden. Wenigstens bis zum ersten Juni 2012 soll es auch keine Änderungen am Adobe Community Professional (ACP) Programm geben.

Die kommenden Versionen des Flash Players und von Adobe AIR will Adobe ausführlich gegen Flex 4.6 testen (das beinhalte den aktuell vorgesehenen Flash Player 11.2 und Adobe AIR 3.2, sowie spätere Versionen). Eine Rückwärtskompatibilität zu Flex 4.6 will Adobe für die komenden fünf Jahre gewährleisten. Eine Kompatibilität künftiger Flex-Releases zur AIR-Laufzeit und des Flash Players liege in der Verantwortung des Apache-Projektes.

Soweit es die Flash-Plattform von Adobe betrifft, will sich das Unternehmen auf Gaming- und Premium-Video-Angebote konzentrieren, an der geplanten Roadmap für Flash Professional ("Reuben" soll noch 2012 erscheinen, "Hellcat" ist bereits geplant) werde sich nichts ändern. Für den Flash Player wolle man demnächst in einem gesonderten Whitepaper Stellung zur geplanten Roadmap beziehen. Gleiches gilt für den Flash Player und Adobe AIR für Windows 8. (rl)