Fedora verschiebt Einsatz von Btrfs abermals

Fedora 17 wird nicht wie angedacht Btrfs als Standard-Dateisystem nutzen, sondern bei Ext4 bleiben.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das Fedora-Projekt hat den fĂĽr Fedora 17 angedachten Einsatz von Btrfs als Standard-Dateisystem auf Version 18 vertagt. Das geht aus einer Ă„nderung an der Fedora-17-Planungsseite im Fedora-Wiki und einem Ticket im Tracking-System des Fedora Engineering Steering Committee (FESCo) hervor; die fĂĽr Mai geplante Distribution wird also weiter auf Ext4 als Standard-Dateisystem setzen.

Laut dem Ticket bietet das von Fedora verwendete Installationsprogramm Anaconda bislang keine vollständige UnterstĂĽtzung fĂĽr Btrfs; so sei es bislang nicht möglich, Laufwerke oder Dateisysteme mit dem Partitionierungstool von Anaconda interaktiv zu verändern. Der fĂĽr Red Hat an Btrfs im Linux-Kernel und Fedora arbeitende Entwickler Josef Bacik deutet in einer Antwort an, er könne mit solchen Beschränkungen bei Fedora 18 leben. In dem Kommentar schreibt er allerdings auch, den von ihm vorangetriebenen Plan aufgegeben zu haben, Btrfs als Standard-Dateisystem bei Fedora 17 einzusetzen; er will es bei Version 18 erneut versuchen.

Offenbar sind die Beschränkungen in Anaconda nur einer von mehreren Faktoren fĂĽr die Entscheidung, denn bereits kurz zuvor hatte Bacik auf der Mailingliste der Fedora-Entwickler erklärt, den Plan nicht mehr aktiv weiterzuverfolgen. In dieser am 7. Februar gesendeten Mail erwähnt Bacik zudem, dass die seit Langem erwartete Version eines verbesserten PrĂĽf- und Reparatur-Programms btrfsck in KĂĽrze erscheinen dĂĽrfte. Die VerfĂĽgbarkeit eines solchen war ein Kriterium fĂĽr den Standardeinsatz von Btrfs in Fedora 17, daher dĂĽrfte dieser Umstand ein weiterer Faktor fĂĽr die Aufgabe der Pläne sein; schon bei Fedora 16 war das Nichterscheinen des verbesserten Werkzeugs der Grund, der den schon damals geplanten Standardeinsatz von Btrfs zunichte gemacht hat. Das Fsck-Werkzeug ist auch in den vergangenen Tagen nicht angekĂĽndigt worden. In denen sind allerdings einige Verbesserungen fĂĽr btrfsck in das Git-Depot der Btrfs-Werkzeugsammlung Btrfs-Progs eingezogen – die stecken allerdings in einem "dangerdonteveruse" genannte Zweig, daher sollte man diese besser nicht ausprobieren.

Das Fedora-Projekt hat das Verwerfen der Btrfs-Pläne fĂĽr Fedora 17 bislang nicht explizit verkĂĽndigt – das ist aber auch nicht ĂĽblich, denn in jedem Entwicklungszyklus realisiert Fedora einige der geplanten Verbesserungen nicht, wenn diese nicht ausgereift genug sind. (thl)