Philips-Fernsehsparte stellt sich neu auf

Die TV-Sparte von Philips vollzieht den Wandel: Das neue Unternehmen mit finanzstarkem Investor aus Taiwan setzt weiterhin auf technische Innovation und bringt etliche neue Fernseher auf den Markt.

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Nachdem Philips Ende 2011 mit dem taiwanischen Auftragsfertiger TPV einen finanzstarken Investor gefunden und seine TV-Sparte ausgegliedert hat, kündigte das immer noch namenlose Unternehmen jetzt neue Geräte an. Es zeigte sich, dass die bisherigen Technik-Entwickler bei Philips-TV weiter die Richtung vorgeben: Auch die kommende TV-Generation kann sich sehen lassen.

So nutzen alle TVs ab der 3500er Reihe ein Edge-LED-Backlight, die bisherigen 9000er-Flagschiffe eine lokal dimmbare LED-Matrix. Die Internet-Fähigkeiten der Smart-TVs wurden weiter ausgebaut und um Videoportale wie Maxdome, Videoload, Videociety, Viewster und Acetrax sowie um Twitter- und Skype-Anwendungen ergänzt. Vor allem die soziale Vernetzung am Fernsehgerät soll nach Angaben der Mitarbeiter stark ausgebaut werden.

Die Philips-TVs aus der neuen 8000er-Serie gibt’s nur noch mit Shutter-3D

Dafür gibt es glücklicherweise auch eine neue lagesensitive Fernbedienung mit auf der Rückseite integrierter Tastatur – ähnlich wie die Fernbedienung für Google-TV. Sie ersetzt die umstrittene eiförmigen Minimal-Fernbedienungen von Philips. Bei den Geräten aus der 8000er-Serie kann man die Displays statt über IR und auch per Funk steuern, ein eingeblendeter Cursor erlaubt dabei die direkte Anwahl der TV-Apps ähnlich wie mit der für LG-TVs erhältlichen Magic Motion Fernbedienung. Die Sprach- oder Gestensteuerung verfolgt Philips-TV zumindest bei den bis Sommer angekündigten Geräten nicht.

Fürs neue Ambilight sorgen im TV-Rücken zwei dünne LED-Streifen statt der bisherigen verschalten LED-Leuchten.

Dafür will das neue Unternehmen verstärkt auf die Philips-eigene Ambilight-Technik setzen, die für eine indirekte Raumbeleuchtung durch im Geräterücken integrierte LEDs sorgt. Die Dioden sollen künftig ohne Abdeckung direkt auf die Wand strahlen, was die Lichtintensität erhöht und den Einbau ins Gerät vereinfacht – statt voluminöser Lichtschalen müssen lediglich zwei dünne LED-Streifen angebracht werden.

Bemerkenswert ist der Wechsel des Panellieferanten: In den meisten Philips-TVs stecken nun Samsung-Panels. Einzig die Geräte aus der 6000er Serie und der Design Linie nutzen ein LG-Panel, Sharp kommt nur noch in der hochwertigen 9000er-Serie zum Zuge, AUO-Panels im 50-zölligen 21:9-Cinema-TVs. Folge des Wechsels: Für die 3D-fähigen Philips-Fernseher aus der 5500er, der 7000er (außer 21:9 Gold und Design Linie), der 8000er und der 9000er Serie braucht man Shutterbrillen. Philips nennt die Shuttertechnik 3D Max, die 3D-Ausgabe mit Polfiltern dagegen Easy 3D.

Im Herbst sollen die neuen 9000er-Flagschiffe eine 3D-Brille mit geringerer Flimmerneigung bekommen: Die beiden Brillengläser werden dann statt mit 60 Hz mit 72 beziehungsweise 75 Hz getaktet. An älteren TV-Geräten soll man sie weiterhin mit dem flimmerträchtigen 60-Hz-Wechsel nutzen können. Unabhängig vom Panellieferanten haben alle neu vorgestellten Philips-Fernseher leider eine glänzende Oberfläche; lediglich in der 9000er Serie wird die Schirmoberfläche auch künftig mit dem sogenannten Mottenaugen-Filter entspiegelt. (uk)