LED-Markt: Warten auf den Durchbruch

Das schrittweise Glühbirnen-Verbot sollte die neue Lampengeneration groß nach vorne bringen, doch die Begeisterung der Entwickler kommt beim Verbraucher nicht an.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 822 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Eigentlich sollte der LED-Markt boomen, seit eine EU-Verordnung die beliebte Glühlampe aus dem Markt gedrängt hat: Birnen ab 60 Watt sind bereits nicht mehr erhältlich, in diesem Jahr müssen auch die restlichen klaren Glühbirnen aus den Regalen verschwinden. Trotzdem setzen sich die Chips aus Halbleiterkristallen, die durch Strom zum Leuchten angeregt werden, nur schleppend durch, berichtet Technology Review in einem aktuellen Report zum Thema in seiner März-Ausgabe (seit Donnerstag am Kiosk oder online bestellbar).

LEDs punkten vor allem mit einer langen Lebensdauer von 20.000 bis 50.000 Stunden. Energiesparlampen bringen es nur auf rund 15.000. Bei der Effizienz liegen LEDs und Energiesparlampen in etwa gleichauf. Aber LEDs lassen sich – anders als Leuchtstofflampen – problemlos dimmen und versprechen noch ein großes Entwicklungspotenzial. Doch die Begeisterung der Entwickler ist bei den Kunden noch nicht angekommen. Die Hersteller klagen über einen schleppenden Absatz ihrer High-End-Lampen.

Die Zurückhaltung der Konsumenten dürfte zunächst am Preis liegen: LED-Lampen kosten bis zu 100 Euro, vergleichbare Halogenlampen sind ab zwei Euro zu bekommen. "Die LED-Lampenproduktion ist komplex und erfordert sehr enge Fertigungstoleranzen", begründet Philips-Sprecher Bernd Glaser den hohen Preis. "Die kleinste Abweichung führt unter Umständen zu unterschiedlichen Wirkungsgraden oder Farbtemperaturen." Eine aufwendige Prüfung nach der Fertigung sortiert die LEDs deshalb nach Lichtfarbe und Leistung, bevor sie weiterverarbeitet werden.

Neben dem Preis stört den Verbraucher aber auch die problematische Auswahl, sagen Experten. "Die Herstellerangaben zu den Produkten sind extrem willkürlich", meint Stefan Brückner vom Institut für Elektromechanische Konstruktionen der TU Darmstadt.

Mehr zum Thema in Technology Review online:

(bsc)