Vertrauensfrage

Im Zeitalter der Cloud und immer weiter zunehmender Vernetzung wirbt die Branche um das Vertrauen der Anwender. Dabei geht es um mehr als technische Sicherheit.

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Inhaltsverzeichnis

Wenn sich moderne Informationstechnik und darauf aufsetzende Dienstleistungen immer stärker untereinander und mit der Cloud vernetzen, müssen Anwender nicht nur im professionellen Umfeld den Anbietern unbedingt vertrauen können. Zahlreiche Datenschutzbrüche der Vergangenheit haben gezeigt, dass die Branche hier noch Nachholbedarf hat. Die CeBIT will 2012 mit ihrem Schwerpunktthema „Managing Trust“ vom 6. bis 10. März zeigen, wie die ITK-Industrie diese Herausforderung angehen kann.

„Vertrauen in moderne Technologien und Dienstleistungen ist die zentrale Voraussetzung für Wachstum der digitalen Wirtschaft“, sagt CeBIT-Chef Frank Pörschmann. „Immer mehr Unternehmen begreifen Vertrauen und Sicherheit als Managementaufgaben.“ Doch geht es um mehr als die rein technische Sicherheit. „Managing Trust“ soll sich wie ein roter Faden durch das gesamte Angebot der CeBIT ziehen.

Auch der Verbraucher soll als Anwender wieder mehr im Fokus der Messe stehen – vorbei sind die Zeiten, als sich die CeBIT nach den rappelvollen Messejahren um die Jahrtausendwende wieder als reine Business-Messe positionieren wollte.

Also musste sich die CeBIT wieder einmal neu erfinden. Für den Jahrgang 2011 stellte die Messe AG ein neues Konzept vor, das auf vier Säulen ruht: Die Plattformen „Pro“ (Geschäftskunden), „Gov“ (öffentliche Hand), „Lab“ (Forschung) und „Life“ (Privatnutzer) sollten der CeBIT Profil verleihen.

Nach Ansicht der deutschen ITK-Branche ist das durchaus gelungen. Die CeBIT habe die Gratwanderung geschafft, meint Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Bei der Premiere des Konzepts kamen 339 000 Besucher aus 90 Nationen, die auf 172 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche die Exponate von 4200 Ausstellern aus 70 Ländern bewundern konnten. Nach der Messe freute sich der Bitkom über „volle Auftragsbücher“. Auch für das CeBIT-Jahr 2012 erwartet die Branche gute Geschäfte. „Das Geschäftsklima im Hightech-Sektor ist sehr gut“, sagt Kempf.

Dass die CeBIT immer noch die Leitmesse der internationalen Branche ist, zeigt sich auch am großen politischen Interesse. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel, die die Messe am 5. März zusammen mit Dieter Kempf vom Bitkom, Google-Grandsegnieur Eric Schmidt und Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister eröffnet, wird auch Dilma Rousseff erwartet, die Staatspräsidentin des Partnerlandes Brasilien. Darüber hinaus wird EU-Kommissarin Neelie Kroes Vertretern der 27 EU-Mitgliedsländer die Fortschritte ihrer „Digitalen Agenda“ präsentieren. Auch Justiz-Kommissarin Viviane Reding wird die CeBIT besuchen

Erstmals wird es zum Messejahrgang 2012 eine Stellenbörse geben. Ein Teil von Halle 9 wird sich außerdem eigens den Themen Karriere und Talentsuche widmen. Für Jobsuchende bietet sich der Besuch der Messe am Samstag an, dem sogenannten Recruiting Day.

Für alle Besucher gibt es in diesem Jahr erstmals einen kostenlosen WLAN-Zugang auf dem gesamten Messegelände. Zur Registrierung reicht eine E-Mail-Adresse. Zudem bietet die Messe Smartphone-Apps für die Planung des Messerundgangs und die Hotel- und Restaurant-Reservierung an.

Auch der Heise Zeitschriften Verlag ist wieder auf der Messe vertreten. Der Hauptstand findet sich wie immer in Halle 5, nur diesmal am Stand F18. Hier finden Besucher das Computermagazin c’t, das IT-Profimagazin iX, das Wissenschaftsmagazin Technology Review und die neuen Periodika Digitale Fotografie sowie Mac & i, die viermal jährlich erscheinen. Am Stand gibt es auch wieder die kostenlose Möglichkeit zur Generierung und Signierung von GnuPG/PGP-Schlüsseln.

Den Heise Zeitschriften Verlag finden CeBIT-Besucher wie immer in Halle 5, nur diesmal am neuen Stand F18.

Das umfangreiche Vortragsprogramm am Stand beginnt täglich um 10 Uhr mit Rechtsthemen. Zusammen mit dem ULD Schleswig-Holstein stehen ab 11 Uhr Vorträge zu Datenschutz und Privatsphäre auf dem Programm. Um 12 Uhr stellen Kollegen von c’t die Preisträger-Projekte des Bastel-Wettbewerbs „Mach flott den Schrott“ vor, und ab 13 Uhr halten Forscher der Uni Hannover Vorträge. Täglich um 14 Uhr zeigt Sebastian Schreiber sein Live-Hacking.

Mittwochnachmittag steht das Thema DRM auf der Agenda. Am Donnerstag geht es um „Digitale Bürgerrechte“, Staatstrojaner, ACTA und die deutsche Netzpolitik. Am Freitag gibt es eine Diskussion über die neue Härte gegen Urheberrechtsverletzer. Der Samstag ist Thementag „heise open“ und steht ganz im Zeichen freier Software.

Der Heise Zeitschriften Verlag beteiligt sich zudem an der CeBIT Security Plaza in Halle 12. Am 5. März veranstaltet Heise in Zusammenarbeit mit der Messe AG ein Sicherheits-Symposium speziell für Geschäftsführer und IT-Entscheider. Das gesamte Programm der Veranstaltungen finden Sie auf heise.de/events . (vbr)