YouPorn-Nutzer durch Konfigurationsfehler bloßgestellt

Ein ungeschützt zugängliches Log-Verzeichnis bringt YouPorn-Nutzer in Erklärungsnot. Es enthielt Mailadressen und Klartext-Passwörter tausender Mitglieder.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ronald Eikenberg

Durch einen Konfigurationsfehler sind tausende Zugangsdaten von Nutzern der Erotik-Webseite YouPorn ins Netz gelangt, wie Sophos berichtet. YouPorn zählt laut Alexa zu den einhundert am häufigsten besuchten Webseiten weltweit.

Die über 5000 Mailadressen und Passwörter waren in Log-Dateien enthalten, die offenbar seit dem Jahr 2007 angelegt wurden. Das Verzeichnis war ungeschützt über das Internet erreichbar. Inzwischen wurde die Schwachstelle zwar beseitigt, bei anonymen Text-Hostern wie Pastebin sind jedoch bereits Kopien der Daten im Umlauf.

Dies ist für die Nutzer der Seite in zweierlei Hinsicht unangenehm: Nicht nur, weil sie durch die Veröffentlichung ihrer Mailadressen in diesem Zusammenhang in Erklärungsnöte geraten könnten, sondern auch, weil die Passwörter ungehasht im Klartext veröffentlicht wurden und dadurch auch die Accounts auf anderen Seiten in Gefahr sind, auf denen die Betroffenen das gleiche Passwort nutzen.

In Internetforen machen sich schadenfrohe Nutzer bereits einen Spaß daraus, die Identitäten der YouPorn-Nutzer aufzudecken, indem sie die entwendeten Zugangsdaten auch bei Facebook ausprobieren.

YouPorn übt sich unterdessen in Schadensbegrenzung und gibt bekannt, dass lediglich die Nutzer des YouPorn-Chats von dem Vorfall betroffen seien. Der Chat werde von einer nicht näher genannten Firma betrieben, die nicht im direkten Zusammenhang mit YouPorn stehe. Der Betreiber will den Chat bereits von der Webseite entfernt haben.

Erst vor einer Woche behauptete ein marokkanischer Hacker, 350.000 Datensätze von Nutzern der Pornosite Brazzers entwendet zu haben. Brazzers wird ebenso wie YouPorn von der Firma Manwin betrieben. Am gestrigen Mittwoch wurde bekannt, dass mehrere hunderttausend Datensätze von Kunden und Affiliate-Partnern des Porno-Film-Portals videosz.com frei über das Internet zugänglich waren. (rei)