Studie: Solarstrom wird kurzfristig billiger

MIT-Forscher haben errechnet, dass Photovoltaik in zehn Jahren genauso billig wie Kohlestrom sein könnte. Die Industrie sei gefordert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 173 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die Ankündigung der Bundesregierung, die Solarförderung ab Juli um bis zu 30 Prozent zu kürzen, sorgt in der Energiebranche für gehörige Aufregung. Die Kritiker der Subventionen hingegen fühlen sich bestätigt: Solarstrom sei eben nicht wettbewerbsfähig. Das könnte sich allerdings schnell ändern, zeigt nun eine neue Studie des MIT für den US-Energiemarkt, über die Technology Review in seiner Online-Ausgabe berichtet: Bis 2020 könnten Solarmodule halb so teuer sein wie heute – und Solarstrom damit sogar billiger als Kohlestrom.

Der Report, der im Journal Energy & Environmental Science veröffentlicht worden ist, untersucht verschiedene neue Technologien im Frühstadium. Zusammengenommen könnten sie die Kosten für Solarmodule auf 52 US-Cent pro Watt senken. In den sonnigen Gegenden der USA könnte Solarstrom dann mit Gestehungskosten von sechs US-Cent pro Kilowattstunde produziert werden. Dies entspricht den derzeitigen durchschnittlichen Produktionskosten für Strom in dem Land. Zum Vergleich: Derzeit liegt Solarstrom nach Angaben des US-Energieministeriums in sonnenreichen Gefilden bei 15 US-Cent pro Kilowattstunde. Bei kleinen Anlagen und in häufig bewölkten Gegenden ist er jedoch noch deutlich teurer.

Den wichtigsten Ansatz zur Kostensenkung sieht der MIT-Report in der Verbesserung des Wirkungsgrades. Weil dann weniger Solarzellen für die gleiche Menge Strom benötigt würden, sänken umgerechnet auch die Kosten für die Installation einer Solaranlage. Um Kosten von 52 US-Cent pro Watt zu erreichen, sei dies allein jedoch nicht ausreichend. Die Hersteller müssten zu dünneren Wafern übergehen, weniger Silizium-Abfall produzieren und den Durchsatz in der Produktion erhöhen. Vor allem Materialeffizienz in der Produktion halten die Autoren der Studie für geboten: Momentan liegt der Ausschuss noch bei 50 Prozent.

Mehr zum Thema in Technology Review online:

(bsc)