Copyright auf Vogelgezwitschern

Zufällig aufgenommene Vogelstimmen in einem Online-Video sorgen für Ärger ums Urheberrecht.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Tanja Ellinghaus

Seine Liebe zur Natur drohte einem in den Bergen Zyperns lebenden YouTube-Nutzer zum Verhängnis zu werden: Laut futurezone hatte der Hobby-Filmer ein Video über das einfache Leben in der Natur online gestellt – die im Hintergrund zu hörenden Vogelstimmen sorgen jetzt für Ärger. Angeblich verletzt das Gezwitscher das Copyright geschützter Inhalte von Rumblefish – einem US-Unternehmen, das lizenzierte Soundtracks unter anderem für Youtube-Videos verkauft. Das Singen der Vögel in dem Video sei eine musikalische Komposition und das exklusive geistige Eigentum des Unternehmens, bekam der Nutzer von YouTube zu hören und erhielt eine Abmahnung.

Da stellt sich die Frage, mit welchen Folgen Vogelbesitzer demnächst zu rechnen haben, wenn sie Papagei Lora oder Wellensittich Hansi mit ihren schönsten und möglicherweise wiederzuerkennenden Melodien ins Netz stellen. Und auch offline sollten sich Halter von allzu schlauen Vögel vorsehen: So können zum Beispiel Raben Songs aus dem Radio oder Handy-Klingeltöne täuschend echt imitieren. Das könnte eine saftige Nachforderung von Seiten der GEMA zufolge haben. Pfeifen, Flöten, Trillieren und Singen für Mensch und Tier ab sofort ausschließlich in den eigenen, geschlossenen Räumen – ohne Kamera und Mikrofon?

Entwarnung: Mittlerweile hat Rumblefish seinen "Irrtum" bemerkt. Angeblich habe es sich bei der Angelegenheit um einen Fehler des YouTube-Content-ID-Systems gehandelt, meldet derStandard. Der Vogelgesang sei irrtümlich als Stück eines von Rumblefish vertretenen Künstlers oder Labels erkannt worden. Um was für einen Flötenkünstler es sich dabei wohl handelt…? (wst)