Windows 8 Beta steht zum freien Download bereit

Die von Microsoft als "Consumer Preview" bezeichete Vorabversion soll auf jedem Windows-7-PC laufen können.

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Von
  • Axel Vahldiek

Wie angekündigt hat Microsoft am heutigen Mittwoch die Beta-Version von Windows 8 zum freien Download bereit gestellt, eine Registrierung oder Ähnliches ist nicht erforderlich. Die von Microsoft als "Consumer Preview" bezeichnete Vorabversion steht als x86- und x64-Variante in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Japanisch sowie Chinesisch zur Verfügung. Die Auswahl der Sprachen neben Englisch dürfte dabei weniger mit der Größe des jeweiligen Zielpublikums zu tun haben als vielmehr damit, dass die ausgewählten Sprachen als besonders aufwendig gelten.

Vorgestellt wurde die Beta von Windows-Chef Steven Sinofsky im Rahmen einer Veranstaltung auf dem Mobile World Congress, zu der entgegen den ursprünglichen Planungen nun doch auch mehrere Vertreter der deutschen Fachpresse eingeladen wurden.

Auf der Festplatte landet ein ISO-Abbild einer DVD, das 2,5 GByte (x86) beziehungsweise 3,3 GByte (x64) groß ist. Es lässt sich unter Windows**7 mit Bordmitteln ("Datenträgerabbild brennen" im Kontextmenü) und unter XP beispielsweise mit der Freeware ImgBurn auf DVD brennen. Die Installation der Beta gelingt auch wie bei jeder anderen Version seit Vista von einem USB-Stick aus. Als Alternative stellt Microsoft auch ein kleines Setup-Programm bereit, welches den PC überprüft und anschließend eine angepasste Version der Beta herunterlädt, was Download-Volumen spart.

Auf dem MWC stellt Microsoft erstmals die Beta-Version von Windows 8 der Öffentlichkeit vor

Zum Testen der Vorabversion eignet sich im Prinzip jeder Windows-7-taugliche PC. Microsoft empfiehlt als Mindestausstattung eine 1-GHz-CPU, 1 GByte Arbeitsspeicher (x64: 2 GByte) und 16 GByte freien Platz auf der Festplatte (x64: 20 GByte). Es sollte aber ein separater Testrechner sein, denn wie bei jeder Beta-Version sind Probleme bis hin zum Datenverlust nicht auszuschließen. Auf Produktivsystemen hat die Beta also nichts zu suchen, auch nicht als Parallelinstallation: Zumindest der alte Bootloader geht dabei verloren, weil das Setup-Programm der Beta ihn ohne jede Rückfrage überschreibt. Microsoft empfiehlt den Einsatz echter Hardware statt virtueller Maschinen, weil VMs "nicht die optimale Umgebung darstellen".

Das wichtigste neue Merkmal der Beta ist die neue Oberfläche im Metro-Design. Sie ist für die Touch-Bedienung optimiert, soll sich aber auch per Tastatur und Maus problemlos bedienen lassen. Im neuen Design präsentieren sich nicht nur die speziell für Windows 8 geschriebenen Metro-Apps, sondern auch der neue Startscreen, der das Startmenü ersetzt. Auf ihm finden sich die Programme als Kacheln wieder. Diese dienen nicht nur zum Starten einer Anwendung, sondern auch zur Anzeige von zusätzlichen Informationen, etwa der Anzahl der ungelesenen Mails. Mit dem Metro-Design will Microsoft Windows endlich fit machen für die dank Geräten wie iPad und Co. entstandenen neuen Märkte. Des klassische Desktop ist aber weiterhin an Bord, als dessen Hintergrundbild dient wie schon bei der Beta von Windows 7 wieder ein Betta-Kampffisch.

Außer der Variante für x86-PCs arbeitet Microsoft auch an einer Version für ARM-Prozessoren. Diese Variante, von Microsoft als "Windows On Arm" (WOA) bezeichnet, unterscheidet sich unter der Haube deutlich von der Version für Intels Prozessorarchitektur, soll sich aber trotzdem genauso anfühlen. Zusätzlich zur neuen Metro-Oberfläche soll WOA auch Desktop und Explorer bieten. Das Software-Angebot ist aber deutlich eingeschränkt: Als Quelle dienen ausschließlich Microsofts Windows Store sowie das Windows Update. Vorhandene x86-Software lässt sich nicht einfach neu kompilieren. Eine Vorabversion von WOA bekommen vorläufig nur ausgewählte Entwickler und Microsoft-Partner in die Hand, sie steht nicht zum freien Download zur Verfügung.

[Update: Auch die Server-Version der nächsten Windows-Generation stellt Microsoft als Windows Server 8 in einer Beta-Version zum Download bereit. Es gibt sowohl eine über 3 GByte große ISO-Datei für die Sprachvarianten Chinese (Simplified), English, French, German und Japanese als auch eine fertige, 2,4 GByte große VHD-Datei mit der englischen Version. Anders als beim Client-Betriebssystem muss man sich für den Download des Servers mit einer Live-ID anmelden und registrieren.]

Wann Windows 8 genau fertig sein soll, ist weiterhin unbekannt. Klar ist bislang nur, dass es noch in diesem Jahr passieren soll, damit Microsoft das wichtige Weihnachtsgeschäft nicht verpasst. In welchen Versionen und Varianten und zu welchem Preis es in den Läden stehen wird, ist ebenfalls unbekannt. (axv)