Zwischenspeicher sollen Hochspannungsmasten ersetzen

Ein US-Start-up will mit kostengünstigen Akkumulatoren Elektrizität dort vorhalten, wo es keine Energienetze gibt.

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Aquion Energy, eine Ausgründung der Carnegie Mellon University, will kostengünstige Akkumulatoren zur großangelegten Zwischenspeicherung von Strom einsetzen, um dezentrale Energieinfrastrukturen zu schaffen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. In einer ehemaligen Fernseherfabrik des Sony-Konzerns in Pennsylvania sollen die Speicher gebaut werden, die "Hunderte Megawattstunden pro Jahr" vorhalten können, wie das Unternehmen sagt.

Erster Anwendungsbereich soll die Versorgung jener Menschen sein, die derzeit ganz ohne Anschluss an das Stromnetz auskommen müssen: in Ländern wie Indien, beispielsweise, wo die Leitungen kleinere Kommunen schlicht nicht erreichen. Viele dieser Orte setzen derzeit auf Dieselgeneratoren, doch der hohe Ölpreis könnte es bald attraktiv machen, auf Solarzellen und andere erneuerbare Energieformen umzusteigen.

Um am Tag generierte Energie für die Verwendung in der Nacht zu speichern, müssen Akkusysteme her, die flexibel genug sind. Die Aquion-Technik soll von wenigen Kilowattstunden bis in den Megawattstunden-Bereich arbeiten können, sagt Firmenchef Scott Pearson. "Solche Systeme würden Hochspannungsleitungen über viele Hundert Kilometer unnötig machen." Als Vorbild sieht er den Mobilfunk, der beispielsweise in Afrika viele Landstriche drahtlos versorgt, in die sonst niemals eine Telefonleitung verlegt worden wäre.

Aquion Energy hofft, die Akkusätze anfangs für unter 300 US-Dollar pro Kilowattstunde zu verkaufen. Schon das wäre wesentlich billiger als konventionelle Lithium-Ionen-Batterien. Bleibatterien sind noch kostengünstiger als die Aquion-Akkus, halten aber nur zwei bis drei Jahre. Laut Aussagen von Pearson lassen sich die Batterien der Firma bis zu 5000 Mal aufladen und würden bei einem täglichen Ladevorgang mindestens zehn Jahre durchhalten.

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(bsc)