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MWC: Telefónica kündigt virtuelles Business-Smartphone an

Zur Technik von VMware, die zwei Android-Instanzen auf einem Smartphone unterstützt, hat der spanische Telekommunikationskonzern Telefónica die passende Tarifoption vorgestellt.

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Von
  • Kay Glahn

Im Rahmen des Mobile World Congress in Barcelona hat der spanische Telekommunikationskonzern Telefónica den Start des Dual Persona Services angekündigt. Mit Hilfe dieses Dienstes, der auf der Horizon Mobile-Technologie von VMware basiert, sollen zwei Mobiltelefone auf einem angeboten werden, von denen das eine für den geschäftlichen und das andere für den privaten Gebrauch eingesetzt werden kann.

Durch dieses Angebot will der Netzwerkbetreiber der verstärkten Nachfrage nach BYOD (Bring Your Own Device) durch Firmenmitarbeiter gerecht werden. Immer mehr Mitarbeiter möchten, anstatt ständig zwei Mobiltelefone bei sich zu tragen, ihr privates Smartphone auch für den Geschäftseinsatz nutzen, indem sie unternehmensspezifische Apps einsetzen, auf ihre geschäftlichen Emails zugreifen und sich mit dem Firmennetzwerk verbinden. IT-Administratoren bereitet dies zunehmend Kopfschmerzen, da sie Sicherheitsrichtlinien nicht durchsetzen können und vertrauliche Unternehmensdaten ungeschützt auf dem privaten Smartphone liegen.

Telefónica will hier Abhilfe schaffen, indem mit der Technik von VMware auf dem privaten Smartphone ein zweites virtuelles Firmen-Smartphone eingerichtet wird, das komplett von der privaten Umgebung abgeschottet ist. Über einen Cloud-basierten Management Service soll IT-Administratoren außerdem die Verwaltung der virtuellen Unternehmens-Handys wesentlich erleichtert werden, indem ein sicheres Bereitstellen, Verwalten und Entfernen eines "Corporate Mobile Workspace" über das Mobilfunknetz angeboten wird, der den Zugriff auf Email, Applikationen und Daten beinhaltet.

Durch die strikte Trennung der geschäftlichen von der persönlichen Smartphone-Umgebung können, falls das Smartphone gestohlen wird, verloren geht oder der Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, Unternehmensdaten sicher vom Gerät entfernt werden, ohne dass dadurch die privaten Daten und Anwendungen des Benutzers betroffen sind, auf die der Administrator keinen Zugriff hat.

Die Verwaltung der virtuellen Smartphones wird zudem vereinfacht, indem die Fragmentierung reduziert wird. Durch die Definition eines einheitlichen Workphone Images kommt bei allen Mitarbeitern die gleiche Android-Version zum Einsatz. Die Bedienung des virtuellen Smartphones soll intuitiv und sehr ähnlich zu einem konventionellen Smartphone sein und ein Wechsel ist mit einem einfachen Click auf eine App möglich.

Telefónica hat angekündigt, den Dual-Persona-Dienst im zweiten Quartal dieses Jahres auf der Android-Plattform zu starten. Der Netzwerkbetreiber will den Dienst auf "Pay-per-use"-Basis anbieten, was auch die temporäre Bereitstellung für Mitarbeiter kostengünstig ermöglichen soll. Weitere Informationen zu den Preisen und den Ländern, in denen der Dienst angeboten werden soll, werden in den nächsten Monaten veröffentlicht.

Auf dem MWC wurde außerdem angekündigt, dass das Samsung Galaxy SII das erste Gerät sein wird, das den Dienst unterstützt. Samsung wird in den kommenden Monaten alle seine Geräte kompatibel machen. Telefónica und VMware arbeiten außerdem daran, den Dual-Persona-Dienst für weitere Betriebssysteme und Plattformen bereitzustellen.

(js)