US-Geheimdienst NSA hat Schwierigkeiten mit der Internet-Überwachung

Nachdem die NSA mit dem "Trailblazer" bereits am ersten Überwachungsprogramm gescheitert ist, droht nun auch "Turbulence" in Schwierigkeiten zu geraten.

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Von
  • Florian Rötzer

Die National Security Agency (NSA), der größte US-Geheimdienst, ist in Nöten. Die Stromversorgung ist gefährdet, die geplante Modernisierung kommt nicht voran und der Geheimdienst ist nach eigenen Angaben seit Jahren überfordert von der Überwachung der Informationsflut, die mit dem Internet, den Handys und den Glasfaserkabeln massiv zugenommen hat.

Nachdem bereits mit "Trailblazer" 2005 ein Programm zur Überwachung des Internet eingestellt werden musste, scheint nun auch das bislang geheim gehaltene Folgeprojekt "Turbulence" in großen Schwierigkeiten zu stecken. Es wurde nach dem Amtsantritt des NSA-Direktors Keith Alexander 2005 gestartet und genießt für diesen höchste Priorität. Kosten soll das Programm, über das nun NSA-Mitarbeiter unter der Bedingung der Anonymität der Baltimore Sun Informationen weiter gegeben haben, zwei Milliarden US-Dollar. Bis zu 500 Millionen flossen jährlich in seine Entwicklung, die sich immer wieder verzögert und auf technische Probleme stößt. Vermutlich wächst die Angst in der NSA, dass die jetzt von den Demokraten geleiteten Geheimdienstausschüsse genauer hinsehen werden, als dies zuvor geschehen ist

Das aus vielen Unterprogrammen zusammengesetzte Programm "Turbulence" soll sowohl das Internet überwachen, als auch in es eingreifen, um den Informationsfluss bei Bedarf zu verhindern. Nach Informationen der Baltimore Sun soll Turbulence durch die Überwachung einzelner Netzwerkrouten aufgrund der Erkennung von bestimmten Eigenschaften verdächtige Datenpakete herausfischen oder deren Übermittlung verhindern. Teilprogramme sollen soziale Netzwerke identifizieren, in Netzwerken Programme installieren, um Daten sammeln zu können, oder Datenbanken nach Mustern durchsuchen. Das eingestellte Programm Trailblazer hatte einen anderen Ansatz verfolgt: Es sollte zunächst alle Daten aus dem Internet sammeln und sie dann durchsuchen.

Siehe dazu auch in Telepolis:

(fr)