US-Studie: Patente behindern Forschung

Die American Association for the Advancement of Science ermittelte in einer Befragung, Patente hätten einen negativen Einfluss auf industrielle ebenso wie akademische Forschung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 110 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christiane Rütten

Eine Umfrage unter 1111 Mitgliedern der "American Association for the Advancement of Science" (AAAS) hat ergeben, dass Patente einen hinderlichen Einfluss sowohl auf die industrielle als auch die akademische Forschung haben. Die Rücklaufquote der Anfang 2005 an insgesamt 4017 zufällig ausgewählte Mitglieder verschickten Fragebögen lag bei 28 Prozent. Bei 40 Prozent der Umfrageteilnehmer kam es zu patentbezogenen Problemen bei den Forschungsarbeiten. Von diesen 40 Prozent kam es bei 58 Prozent zu Verzögerungen, bei 50 Prozent zu Änderungen am Forschungsplan und bei 28 Prozent sogar zur kompletten Einstellung der betroffenen Forschungen.

Der Report stellt außerdem heraus, dass signifikante Unterschiede sowohl zwischen industrieller und akademischer Forschung als auch innerhalb der einzelnen Forschungsbereiche zu beobachten seien. Insgesamt sei die industrielle Forschung stärker betroffen als die akademische, in deren Umfeld eher auf den traditionellen informellen Technologietransfer gesetzt werde.

Insbesondere komme es unter den Umfrageteilnehmern im industriellen Umfeld der Biotechnologie mit 76 Prozent besonders häufig zu Problemen bei der Lizenzierung patentierter Technologien. Bei der Anmeldung von eigenen Patenten seit 2001, die insgesamt 46 Prozent der Umfrageteilnehmer angaben, seien Mathematik und Informatik mit 77 Prozent und Ingenieurswissenschaften mit 69 Prozent führend.

Mit rund 10 Millionen Mitgliedern ist die AAAS eine der weltgrößten wissenschaftlichen Vereinigungen. Die 1848 gegründete nichtkommerzielle Organisation "zur Förderung der Wissenschaften zum Allgemeinwohl der Menschheit" ist Herausgeber des Wissenschaftsjournals Science.

Siehe dazu auch: (cr)