Microsoft warnt vor Onlinehändler

Der US-Konzern warnt vor dem Kauf von gefälschter Marken-Software auf dem Portal softwarebilliger.de. Entgegen einer richterlichen Anordnung würden in dem Shop weiter gefälschte Datenträger vertrieben.

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Der US-Softwarehersteller Microsoft warnt vor dem Kauf von gefälschter Marken-Software bei dem Onlinehändler softwarebilliger.de. Das teilte das Unternehmen am heutigen Dienstag mit. Trotz laufender Ermittlungen und einer gerichtlichen Anordnung würden über die Seite weiter gefälschte Datenträger vertrieben. Deswegen habe man sich jetzt entschlossen, vor dem Kauf auf dem Portal zu warnen. Kunden von softwarebilliger.de, die sich nicht sicher sind, ob ihre gekaufte Software echt ist, werde empfohlen, die Programme auf ihre Echtheit zu überprüfen.

Microsoft hat nach eigenen Angaben bereits im August 2011 eine Durchsuchung des Lagers der damaligen Betreiberin erwirkt. Dabei seien mehrere tausend Datenträger mit gefälschten Microsoft-Programmen gefunden worden. Das Landgericht Frankfurt habe eine einstweilige Verfügung bestätigt, derzeit laufe aber noch eine Berufung dagegen.

Kurz nach der ersten Durchsuchung habe der Betreiber des Portals gewechselt, und wieder seien gefälschte Datenträger vertrieben worden. Microsoft habe daraufhin eine zweite einstweilige Verfügung gegen den Onlinehändler erwirkt. Der habe dagegen Widerspruch eingelegt, sie bestehe aber bislang fort. Trotzdem würden Microsoft zufolge aber weiter gefälschte Datenträger vertrieben.

[Update: In einer Stellungnahme gegenüber heise online haben die Betreiber von softwarebilliger.de nun auf die Anschuldigungen reagiert. Zwar sei es richtig, dass sie einen Rechtsstreit mit Microsoft führen und im Rahmen einer Durchsuchung 73 Datenträger beschlagnahmt wurden, besagte Datenträger seien jedoch zu keinem Zeitpunkt als Fälschung identifiziert worden. Softwarebilliger.de handele mit gebrauchten OEM-Recovery-Datenträgern, was legal sei. Aufgrund des laufenden Verfahrens wolle sich das Unternehmen aber mit weiteren Details zurückhalten. Es distanziere sich selbstverständlich vom Handel mit gefälschten Datenträgern und wolle festhalten, dass man mit Original-Produkten handele.]

[2. Update: Die Durchsuchung der Geschäftsräume des Vorläufers von Softwarebilliger.de und die Beschlagnahme von Datenträgern im August 2011 wurde vom Landgericht Berlin für rechtswidrig erklärt.] (mho)