EU-Statistik: Digitale Kluft bei der Internet-Nutzung

Nach Einschätzung des Statistischen Amtes der EU gibt es bei der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien eine digitale Kluft, die vor allem durch Faktoren wie Alter, Stellung im Berufsleben und Bildungsniveau bedingt ist.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 59 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Nach Einschätzung des Statistischen Amtes der Europäischen Gemeinschaften, kurz Eurostat, gibt es bei der Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) eine digitale Kluft in Europa, die vor allem durch Faktoren wie Alter, Stellung im Erwerbsleben und Bildungsniveau bedingt ist. So hätten im ersten Quartal 2004 rund 85 Prozent der Schüler und Studenten (im Alter von 16 Jahren oder älter) sowie 60 Prozent der Arbeitnehmer in den EU-Mitgliedsstaaten (EU25) das Internet genutzt, während es bei den Arbeitslosen lediglich 40 Prozent und bei den Rentner nur 13 Prozent waren (PDF-Datei).

Eine ähnliche Tendenz lässt sich laut Eurostat feststellen, wenn man nach dem Bildungsniveau vorgeht: Von den Personen, die höchstens die Sekundarstufe I abgeschlossen hatten, hätten im ersten Quartal 2004 lediglich 25 Prozent das Internet genutzt, während Personen mit Sekundarstufe-II-Abschluss zu 52 Prozent und diejenigen mit Hochschulabschluss zu 77 Prozent das Internet nutzten. Der EU25-Durchschnitt von Internet-Nutzern im Alter von 16 bis 74 Jahren habe bei 47 Prozent gelegen.

Die größte bildungsbedingte Kluft gibt es laut Eurostat in Portugal, wo zwar 84 Prozent der Personen mit hohem, aber nur 13 Prozent der Personen mit geringem Bildungstand das Internet nutzten. Lediglich in Schweden (70 Prozent), Dänemark (64 Prozent), Finnland (54 Prozent) und Deutschland (51 Prozent) habe mehr als die Hälfte der Personen mit geringerem Bildungsstand im ersten Quartal 2004 das Internet genutzt, während der Anteil der Personen mit höherer Bildung nur in Litauen (38 Prozent) und in Griechenland (48 Prozent) unter 50 Prozent gelegen habe.

Den höchsten Anteil der Internet-Nutzer haben laut Eurostat in allen Mitgliedstaaten die Schüler und Studenten gestellt. Die höchsten Raten seien in Finnland (97 Prozent), Schweden und Dänemark (jeweils 96 Prozent) verzeichnet worden, die niedrigsten in Griechenland (55 Prozent), Irland (57 Prozent) und Italien (74 Prozent). Arbeitnehmer hätten EU-weit im Allgemeinen den zweithöchsten Anteil der Internet-Nutzer gestellt. Die höchsten Prozentsätze seien in Schweden (86 Prozent), Dänemark (83 Prozent), den Niederlanden und Finnland (beide 82 Prozent) beobachtet worden, die niedrigsten in Griechenland (28 Prozent), Litauen und Ungarn (jeweils 33 Prozent). (pmz)