Hardware für Hyper-V
Für meinen nächsten PC möchte ich einen Prozessor wählen, der auf jeden Fall die mit Windows 8 kommende Virtualisierung unterstützt. Worauf muss ich beim Kauf achten?
Für meinen nächsten PC möchte ich einen Prozessor wählen, der auf jeden Fall die mit Windows 8 kommende Virtualisierung unterstützt. Worauf muss ich beim Kauf achten?
Hyper-V setzt einen x64-Prozessor voraus, der nicht nur die Hardware-Virtualisierungsbefehle nach AMD-V oder VT-x (Intel) unterstützt, sondern auch Second-Level Address Translation (SLAT). AMD verwendet dafür die Bezeichnungen Rapid Virtualization Indexing (RVI) oder Nested Page Tables, Intel Extended Page Tables (EPT).
Dahinter steckt in beiden Fällen ähnliche Technik: Hardware im Prozessor (beziehungsweise in der Memory Management Unit/MMU) übernimmt die Verwaltung der Speicheradressen virtueller Maschinen (VMs). Das verringert nicht nur die CPU-Auslastung, sondern schottet im Prinzip auch die vom Hypervisor vergebenen Speicherbereiche virtueller Maschinen stärker voneinander ab als eine reine Software-Lösung.
SLAT beherrschen aber nur jüngere Prozessoren von AMD und Intel. AMD erwähnt RVI bei praktisch allen Prozessoren ab der K10-Generation, die also jünger als rund drei Jahre sind. Intel verwehrt den Atoms EPT und hatte es bei den Core-2-Prozessoren noch nicht eingebaut, aber ab der Core-i-Generation ist es vorhanden.
Egal ob AMD- oder Intel-Prozessor: Das BIOS muss die Virtualisierungsfunktionen auch erlauben, was nicht immer der Fall ist – besonders Notebook-Besitzer klagen oft darüber. Wenn das BIOS die Virtualisierungsbefehle blockiert, ist uns kein Weg bekannt, sie freizuschalten.
Aufschluss darüber, ob der AMD-Prozessor eines Systems Virtualisierung inklusive SLAT beherrscht, liefert ein Programm des Herstellers (siehe c’t-Link). Es verrät auch, ob das BIOS diese Funktion womöglich stillgelegt hat.
Eine entsprechende Software liefert Intel derzeit leider nicht. Die Windows-Software PC-Wizard (siehe c’t-Link) zeigt aber unter der Ansicht Hardware/Hardware/Prozessor an, ob VT-x aktiv ist, und verrät auch die CPU-Generation. Bei einem Pentium oder Celeron deutet das Vorhandensein des „POPCNT“-Befehls darauf hin, dass es sich um einen Chip der Core-i-Generation handelt.