Speicherpreise steigen zum Teil deutlich

Nach DDR3-Speicher mit 1333 MHz mit zwei und vier GByte besteht aktuell die größte Nachfrage. Während die 2-GByte-Module zuletzt etwas günstiger wurden, müssen Händler für 4-GByte-Kits um bis zu 17 Prozent mehr ausgeben. Deutlich nach oben geht auch der HEK für DDR2-Bausteine.

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Von
  • Matthias Parbel

Der HEK für DDR-RAM schleicht sich weiter nach oben. Kostete beispielsweise ein DDR3-1333-Kit mit vier GByte in der KW 1 noch unter 19 Euro, müssen Reseller aktuell mit über 22 Euro kalkulieren. Dies klingt zunächst nach nicht viel, ist letztendlich aber ein Aufpreis von rund 17 Prozent. DDR3-1333-Module mit zwei GByte sind hingegen zum Jahreswechsel minimal günstiger geworden. Im 4-Wochen-Rückblick verzeichnen sie aber einen 5-prozentigen Abschlag. Deutlich nach oben geht es allerdings bei den DDR2-Speichern. DDR2-667- und -800-Module wurden seit der KW 6 zwischen 7 und gut 40 Prozent teurer. Hier machen sich ganz deutlich die schwindenden Produktionskapazitäten bemerkbar.

Der Fertigungsausstoß bei DDR2-RAMs sinkt, dementsprechend steigen die HEKs.

Der Absatz läuft im ersten Quartal bislang sehr gut. "Es gab sogar nochmals eine Steigerung zum schon guten vierten Quartal", erklärt Marc Willems, Produktmanager Einkauf bei B.Com Computer. "Woran die sehr gute Nachfrage festzumachen ist, lässt sich nicht genau sagen. Eventuell hängt es mit der sich entspannenden Festplattenkrise zusammen. Auch die Harddisk-Preise haben sich ein wenig erholt – das wirkt sich positiv auf das gesamte Komponentengeschäft aus. Es wurde wohl recht deutlich abgewogen, welche Aufträge dringlich sind und welche nicht." So bekommt mit den berechenbaren Plattenpreisen auch der Speichermarkt weiteren Schwung. DDR3-RAMs sind für den Handel derzeit der Umsatztreiber. Der Dollarkurs unterliegt momentan nur geringen Schwankungen und hat daher kaum Einfluss auf das Segment.

Die Verfügbarkeit wird von der Distribution über alle Hersteller hinweg als gut bezeichnet, die Nachfrage zum Teil sogar als sehr gut. Man müsse jedoch davon ausgehen, dass die Insolvenz von Elpida noch Auswirkungen auf den Markt zeigen könnte. Das japanische Unternehmen galt immerhin als drittgrößter DRAM-Hersteller der Welt. "Ob das auch Einfluss auf Verfügbarkeiten hat, ist im Moment noch nicht abzusehen", sagt Ulf Kilper, Produktmanager im Einkauf bei Devil. Mit Bekanntwerden der Nachricht kam es Ende Februar zu einem kurzen Preisausschlag nach oben, dieser konnte sich aber nicht nachhaltig etablieren.

Wie zu hören ist, soll Elpida zudem noch einen größeren Bestand an Speicherbausteinen auf Lager haben, der nun an OEM-Kunden ausgeliefert wird. Beobachter gehen daher davon aus, dass die Insolvenz zunächst keinen Einfluss auf das Segment hat. Vielmehr besteht die Hoffnung, dass der Wegfall eines Produzenten eventuell zu einer Stabilisierung des gesamten Marktes führen könnte.

Mehr Infos

Bei der Preisbeobachtung unterstützten uns:

Also-Actebis AG
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ingram Micro GmbH

Der durchschnittliche Angebotspreis im Onlinehandel hält laut heise resale Preisradar in den letzten Wochen ein stabiles Niveau und ist gegenüber der Vorwoche um knapp ein Prozent gestiegen auf 41,81 Euro (brutto). Am meist gesucht sind in der KW 11 Teamgroups DDR3-1333-Kit Elite PC3-10667U (27,99 Euro brutto) mit acht GByte, die G.Skill-Module PC3-10667U (DDR3-1333/31,86 Euro) sowie Corsairs Vengeance PC3-12800U (DDR3-1600/39,17 Euro).

"Sofern keine Allokation ansteht, sollten sich die Preise nach unserer Einschätzung auf dem aktuellen Niveau einpendeln", beurteilt Devil-Manager Kilper, die Entwicklung in den kommenden Wochen. B.Com-Manager Willems sieht es ähnlich: "Der Handel kann weiterhin mit attraktiven Produkten rechnen, die problemlos verfügbar sind." Für das zweite Quartal seien zudem einige neue Komponenten avisiert, die den Markt generell beleben sollen. Dies ist einerseits Intels Sandy-Bridge-Nachfolger Ivy Bridge DT im 22-Nanometer-Verfahren mit integrierter DX11-Grafikeinheit. Zudem erwartet die Branche, dass Intels neue Xeon-E5-Prozessoren den Server-Markt weiter beleben. (map)
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