GCC 4.7 und 25 Jahre GNU Compiler Collection

Die neue größere Version der GNU Compiler Collection erscheint genau 25 Jahre, nachdem Richard Stallman ein erstes öffentliches Release des damals noch GNU C Compiler genannten Projekts vorgestellt hatte.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 27 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Etwas früher als angenommen ist die Version 4.7 der GNU Compiler Collection (GCC) erschienen. Das Release, das etwa ein Jahr nach der letzten größeren Version der Sammlung an Kompilierwerkzeugen veröffentlicht wurde, wird seitens der Entwickler zum Anlass genommen, auch den 25. Geburtstag der GCC zu feiern. Richard Stallman hatte am 22. März 1987 die erste öffentliche Version des damals noch GNU C Compiler genannten Projekts vorgestellt.

Richard Günther stellt in der Ankündigung stellvertretend für das Entwicklungsteam heraus, dass die GNU Compiler Collection über viele Jahre hinweg Sprachfunktionen prototypisch eingeführt habe, die später als Standard in den Progammiersprachen Einzug gehalten hätten. In der Werkzeugsammlung umgesetzte Programmierkonzepte wie OpenMP und die für die GNU-/Linux-Community bereitgestellte Infrastruktur hätten nahezu überall Verwendung gefunden, sei es bei Internet-Konzernen wie Facebook und Google oder sei es auch in der Finanzindustrie. Die Werkzeugsammlung besteht Stand heute aus Compilern für die Programmiersprachen C, C++, Java, Objective-C, Fortran, Ada und Go.

Die neue Version führt nun bei einigen Architekturen Unterstützung für Software Transactional Memory (STM) ein. Darüber hinaus kann der C++-Compiler mit einer größeren Menge der mit dem C++11-Standard eingeführten Features umgehen, darunter das atomic-Konstrukt, das neue Speichermodell, nutzerdefinierte Literale, Alias-Deklarationen und das Delegieren von Konstruktoren. Der C-Compiler bringt Unterstützung für einige Neuerungen des neuen C11-Standards mit. Außerdem unterstützt GCC 4.7 nun die Version 3.1 der OpenMP-Spezifikation für C, C++ und Fortran.

Auf Hardwareseite funktioniert die neue Version jetzt auch mit Adaptevas Epiphany-Prozessor, CR 16 von National Semiconductors, C6X von Texas Instruments sowie Tileras TILE-Gx- und TILEPro-Familien. Die x86-Architekturen wurden um Unterstützung für Intels Haswell und AMDs Piledriver erweitert. Ebenfalls unterstützt wird nun die Cortex-A7-Familie von ARM. GCC 4.7 wird auch Einzug halten in Fedora 17, openSUSE 12.2 und anderen noch zu erwartenden Distributionen.

Seit letzter Woche gibt es in einigen Foren Diskussionen über die weitere Ausrichtung der Kompilierwerkzeugsammlung. Vielfach diskutiert wird beispielsweise, die Open-Source-Software mit Version 5.0 modularer zu gestalten.

Siehe dazu auch:

(ane)