Windows Live Messenger blockiert Links zu Pirate Bay

Nutzer des Windows Live Messengers können mit dem Dienst keine Links zu The Pirate Bay versenden, unabhängig vom Client. Skype, das ebenfalls zu Microsoft gehört, ist von der Blockade nicht betroffen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 195 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der Windows Live Messenger blockiert den Versand von URLs, die auf die Torrent-Seite The Pirate Bay verweisen. Betroffen sind nicht nur der Client von Microsofts Instant-Messaging-Dienst selbst, sondern auch andere Dienste wie beispielsweise Trillian oder Pidgin, wenn man einen Windows-Live-Account mit diesen Clients nutzt. Soll ein Link zu The Pirate Bay gesendet werden, erscheint stattdessen eine Fehlermeldung. Entweder warnt der Client, der Link sei als unsicher gemeldet worden, oder es wird einfach darauf hingewiesen, dass der Link nicht versendet werden konnte. [Update] Blockiert werden nur URLs, die direkt mit "thepiratebay.se" anfangen; "http://www.thepiratebay.se" wird nicht abgefangen. [/Update]

Der Link zu heise online wird versendet, der zu The Pirate Bay nicht

(Bild: Screenshot)

Nicht von der Blockade betroffen sind Links zu ähnlichen Portalen, wie etwa Isohunt. Diese werden ohne Fehlermeldung weitergeleitet. Auch nicht betroffen ist der Instant-Messaging-Dienst Skype, den Microsoft im vergangenen Jahr für 8,5 Milliarden US-Dollar (6,4 Milliarden Euro) übernommen hatte.

[Update] Auf eine Anfrage von heise online hin erklärte Microsoft, es handele sich um eine Sperrung durch den server-seitigen SmartScreen-Filter. Dieser blockiere URLs in IM-Nachrichten aufgrund intelligenter Algorithmen, externen Quellen und/oder Beschwerden von Anwendern. ("We block instant messages if they contain malicious or spam URLs based on intelligence algorithms, third-party sources, and/or user complaints.") Welche dieser drei potzenziellen Quellen für das Filtern von Pirate-Bay-URLs zuständig ist, teilte Microsoft nicht mit. [/Update]

In den Niederlanden hat derweil die Organisation BREIN, die sich dem Vorgehen gegen Musikpiraterie widmet, einem Torrentfreak-Bericht zufolge eine gerichtliche Verfügung gegen eine Proxy-Seite durchgesetzt, über die Nutzer auf die Inhalte von The Pirate Bay zugreifen konnten. Hunderte solcher Proxy-Seiten seien entstanden, als zwei der größten niederländischen Betreiber Anfang des Jahres dazu verpflichtet wurden, ihren Kunden den Zugang zu dem schwedischen Torrent-Portal zu sperren.

Beispielhaft ging BREIN nun gegen tpb.dehomies.nl vor und konnte jetzt einen Erfolg verbuchen. Mit der richterlichen Verfügung in der Tasche kontaktierte BREIN dann die Betreiber anderer Proxyseiten, berichtete Torrentfreak. Wie tpb.dehomies.nl haben diese ihr Angebot daraufhin gesperrt und zeigen stattdessen eine Erklärung von BREIN an.

[2. Update] Am 27.3. hörte das MSN-Protokoll auf, URLs der Form http://thepiratebay.se herauszufiltern. [/Update] (mho)