Googles Programmiersprache Go in Version 1.0 veröffentlicht

Die vor allem für die Systemprogrammierung gedachte Sprache hat mit dem Erreichen der Version 1 einen wichtigen Meilenstein erreicht. Go ist nun offenbar ausreichend stabil, dass es sich produktiv einsetzen lässt.

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Von
  • Alexander Neumann

Google hat rund zweieinhalb Jahre nach der ersten Präsentation die Version 1 der Programmiersprache Go veröffentlicht. Go ist eine sich von C ableitende und vor allem für die Systemprogrammierung gedachte Sprache. Maßgeblich an der Entwicklung des Sprachkerns beteiligt waren die bekannten Entwickler Rob "Commander" Pike und Ken Thompson, die gemeinsam mit Robert Griesemer seit 2007 an der Sprache werkelten. Die drei waren von den Programmiersprachen für die Systemprogrammierung frustriert und wünschten sich eine Sprache, die mit Multi-Core-Architekturen zurechtkommt und sich schnell ausführen und kompilieren lässt.

Den von Anfang an ziemlich stabilen Sprachkern ergänzten die Go-Entwickler nach der ersten Präsentation kontinuierlich um weitere Pakete der Standardbibliothek und zusätzliche Werkzeuge. So besteht die Go-Infrastruktur derzeit unter anderem aus Compiler, Garbage Collector und Tools für die Installation externer Bibliotheken.

Die nun stabile Version 1 stellt der Ankündigung zufolge den Status quo der Sprache dar, wie sie tatsächlich verwendet wird. Anwender haben mit dem neuen Release kein Redesign der Sprache zu erwarten, vielmehr dürften die Codebeispiele der Literatur zu Go 1 und früheren Versionen auch noch in einigen Jahren hilfreich für ihre Leser sein werden, wenn auch die Entwicklung an Go weitergeht.

Als auffällige Neuerungen hervorzuheben sind das Programm "go command" und das "go fix"-Tool. Ersteres liest die für den Kompilierprozess benötigten Informationen aus dem Sourcecode, ohne dass es dafür Makefiles benötigt. Das zweite Werkzeug hilft automatisiert beim Versuch, die Go-Programme auf den Status der neuen Version zu bringen. Hinzugekommen sind darüber hinaus neue Typen für Unicode-Zeichen, Erweiterungen der Standardbibliotheken, Umbenennungen diverser Packages und etliche Bugfixes. Wer mehr zu den Neuerungen erfahren will, sollte sich die Release Notes zu Gemüte führen.

Als Plattformen werden nach Linux und Mac OS X auf x86-Basis inzwischen auch FreeBSD, OpenBSD, Linux auf ARM-Basis und Windows unterstützt, erstmals jetzt auch in Binärpaketen. Go ist seit Mai 2011 in einem experimentellen Status für Googles App Engine verfügbar. Mit der nun erschienenen Version 1 soll schon bald offizieller Produktivstatus folgen. Außerdem unterstützt die GNU Compiler Collection (GCC) die Sprache seit letztem Jahr. Go steht unter der BSD-Lizenz quelloffen zur Verfügung. Mittlerweile zählen die Projektverantwortlichen über 200 Entwickler, die nicht für Google arbeiten.

Siehe dazu auch:

  • Frank Müller; Herr der Massen; MapReduce in Googles Go; Artikel auf heise Developer