Cisco und Apple legen iPhone-Namensstreit bei
Einer Vereinbarung zufolge können beide Unternehmen den Markennamen weltweit nutzen, außerdem untersuche man Interoperabilität zwischen Geräten von Apple und Cisco.
Nach anfänglichen heftigen Worten zwischen Apple und Cisco war man zuletzt redlich bemüht, sich im iPhone-Markenzwist außergerichtlich zu einigen – was nun auch geklappt hat: Der Streit um den Namen iPhone zwischen Apple und dem Netzwerkspezialisten Cisco ist beigelegt. Einer Vereinbarung zufolge können beide Unternehmen den Markennamen weltweit nutzen, teilten Apple und Cisco mit. Beide Seiten würden die bislang eingetragenen iPhone-Markenrechte anerkennen und alle anstehenden Aktivitäten bezüglich der Markenrechte einstellen. Man wolle zudem gemeinsam untersuchen, inwieweit sich Interoperabilität zwischen den Produkten beider Hersteller in den Bereichen Sicherheit und Kommunikation für Endverbraucher und Firmen herstellen lasse. Zu allen weiteren Details der Vereinbarung haben Cisco und Apple Vertraulichkeit vereinbart.
Apple und Cisco stritten sich um die Marke "iPhone". Kaum hatte Steve Jobs das neue Wunderspielzeug vorgestellt, bog Cisco mit einer Markenklage um die Ecke: Cisco hatte den Markennamen iPhone bereits im Jahr 2003 mit dem Kauf der Firma Linksys bekommen; Linksys wiederum ist seit dem Jahr 2000 durch Übernahme von Infogear Technology im Besitz der Marke "iPhone" für "Computer-Hardware und -Software für integrierte Telefon-Kommunikation in computergestützten, weltweiten Informationsnetzen". Infogear hatte die Marke Anfang 1996 beantragt und Ende 1999 zugeteilt bekommen. Derzeit stellt die Cisco-Sparte Linksys unter dieser Bezeichnung eher simple schnurlose Geräte für die Internet-Telefonie her. Allerdings verweist das Unternehmen auf die Zukunftsaussichten: "Das heutige iPhone ist nicht das iPhone von morgen." Das Potenzial für das Zusammenwachsen von Festnetz, Mobilfunk und PC sei grenzenlos, und deshalb sei es für Cisco wichtig, den Markennamen zu verteidigen, hieß es bei dem Netzwerkspezialisten, als er die Klage gegen Apple einreichte.
Allerdings konnte auch Cisco nicht frei mit dem iPhone hantieren. In Kanada beispielsweise hat das Unternehmen Ärger mit einem Telefonanbieter, der einen VoIP-Dienst unter dem Namen betreibt. Apple nannte Ciscos Rechte auf den Namen zunächst zweifelhaft; einzelne Markenrechtsexperten bezweifelten gar, dass Ciscos Marke noch Gültigkeit habe. Seit einiger Zeit verhandelten die Unternehmen jedoch miteinander, um eine friedliche Lösung in dem Streit zu finden.
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