RoboCup German Open: Anpfiff für Roboterkicker

In Magdeburg haben heute die elften RoboCup German Open begonnen. Noch bis Sonntag werden auf dem Messegelände Roboterteams um Meistertitel im Fußball und anderen Disziplinen kämpfen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Arthur Marsiske
  • Daniel Bachfeld

Für die Schülerteams, die im Rahmen des RoboCup Junior antreten, geht es diesmal auch um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Mexico City im kommenden Juni. Die Teams der Erwachsenen (Major Leagues) qualifizieren sich auf andere Weise. Für sie ist das Magdeburger Turnier aber ein wichtiger Test zur Vorbereitung auf die WM.

Um es den Robotern schwer zu machen, ist die Arena für den Rettungswettbewerb unübersichtlich gestaltet. Leider macht das auch das Zuschauen schwer. Zumindest zum Schluss, wenn Roboter möglichst schnell in Form einer Acht über das Hindernisfeld fahren werden, wird aber auch dem Publikum etwas geboten.

RoboCup-Weltmeisterschaften werden seit 1997 alljährlich ausgetragen. Anfangs ging es nur um Fußball mit dem erklärten Ziel, bis 2050 Teams humanoider Roboter zu haben, die gegen den menschlichen Fußballweltmeister gewinnen können. Nach und nach ist der Wettbewerb aber um weitere Ligen erweitert worden. So gibt es in Magdeburg bei den Major Leagues neben den Spielfeldern für humanoide Roboter auch eine Arena für Rettungsroboter sowie einen Bereich, in dem sich mechanische Haushaltshelfer bewähren müssen. Für die Junioren gibt es außer Fußball noch Wettbewerbe in vereinfachten Rettungsszenarien und einen Tanzwettbewerb, bei dem es darum geht, kurze Choreografien für Roboter und Menschen zu entwickeln.

Die TU Graz nimmt mit einem eigenen Roboter erstmals am Wettbewerb für Rettungsroboter teil.

Im Vergleich zum letzten Jahr wirken die diesjährigen RoboCup German Open auf den ersten Blick kleiner, belegen nur zwei Messehallen statt drei. Doch der Eindruck täuscht. „Im vergangenen Jahr gab es im Juniorbereich keine Qualifikationsturniere“, sagt Chefkoordinator Ansgar Bredenfeld. "Deswegen sind alle Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet nach Magdeburg gekommen." Diesmal mussten sich die Schülerteams für die German Open qualifizieren. Insgesamt nahmen 330 Teams mit 1000 Schlerinnen und Schülern an den Ausscheidungen teil, 149 Teams schafften es nach Magdeburg.

In der Junioren-Halle waren die Schülerteams am ersten Tag schon früh vor Ort, um zu üben.

Die Major Teams dagegen teilen sich in diesem Jahr auf zwei Turniere auf. Auf die German Open folgen Ende April die RoboCup Dutch Open im niederländischen Eindhoven, wo alle Simulationswettbewerbe sowie die Fußballspiele mit fahrenden Robotern stattfinden. Außerdem wollen die Veranstalter dort eine Arena für die Haushaltsroboter in der RoboCup@home League aufbauen. Die 38 Teams aus 12 Ländern, die nach Magdeburg gekommen sind, repräsentieren daher nur einen Teil der RoboCup-Szene.

Ob die Aufteilung auf zwei Veranstaltungsorte zu konzentrierten Wettkämpfen führt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Auf jeden Fall ist das Turnier in Eindhoven nicht nur für die teilnehmenden Teams eine Generalprobe, sondern auch für die Organisatoren: Nachdem Osaka als Veranstaltungsort für die RoboCup-WM im Jahr 2013 absagen musste, sind die Niederländer kurzfristig eingesprungen. (dab)