Groupon korrigiert Quartalszahlen nach unten

Das Schnäppchenportal hat im vergangenen Jahr offenbar mehr Verlust gemacht als bisher angenommen. Als Grund gibt Groupon einen erhöhten Bedarf an Reserven an.

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Von
  • dpa

Die Schnäppchen-Website Groupon hat auch nach dem Börsengang im vergangenen November Probleme, ihre Bücher in Ordnung zu halten. Überraschend musste das Unternehmen die ersten Quartalszahlen seit der Börsennotierung nach unten korrigieren. Grund sei der nachträglich festgestellte Bedarf, die Reserven zu erhöhen, hieß es am Freitag. Das Wall Street Journal berichtet online, die Ursache seien höhere Rückerstattungen an Groupon-Kunden als die Firma ursprünglich kalkuliert hatte. Durch die revidierten Zahlen steigt der Verlust im Schlussquartal 2011 von 43 auf 65,4 Millionen Dollar (49,0 Millionen Euro). Marktbeobachter hatten für das Vierteljahr ursprünglich sogar einen Gewinn erwartet.

Im gesamten Jahr addierte sich das Minus damit auf 373,5 Millionen Dollar. Bereits 2010 hatte Groupon einen Verlust von 456,3 Millionen Dollar verbucht. Das Portal führt die roten Zahlen jedoch auf Investitionen in den Ausbau des Geschäfts zurück und verspricht, dass sich diese mit der Zeit auszahlen werde.

Bei Groupon können Unternehmen Rabatt-Coupons für ihr Geschäft anbieten. Der Deal kommt zustande, wenn eine bestimmte Anzahl von Interessenten zuschlägt. Die Website selbst behält eine Kommission, typischerweise rund die Hälfte des Gutschein-Werts.

Der Quartalsumsatz reduzierte sich durch die Änderungen um 14,3 Millionen Dollar auf gut 492 Millionen. Groupon hatte schon vor dem Börsengang im vergangenen Jahr auf Verlangen der Börsenaufsicht SEC die Zahlen korrigieren müssen. Die Anleger ließen die Aktie nachbörslich um knapp sechs Prozent auf 17,29 Dollar fallen. Das Papier hängt schon seit der ersten Vorlage der Quartalszahlen Anfang Februar unter dem Ausgabepreis des Börsengangs von 20 Dollar fest. Der Marktwert des Unternehmens liegt zurzeit bei rund 11,7 Milliarden Dollar (rund 8,8 Milliarden Euro).

Vor zwei Wochen bekam es Groupon zudem mit der britischen Handelsaufsicht zu tun: Das Rabattportal muss als Ergebnis einer Untersuchung des Office of Fair Trading in Großbritannien seine Werbe- und Verkaufspraxis ändern. Die Handelsaufsichtsbehörde hatte unter anderem Unregelmäßigkeiten bei der Preisangabe, der Prüfung der Händler sowie bei der Darstellung und der Prüfung der verfügbaren Menge der Waren festgestellt. (pek)