Sony, Fujifilm, Terumo: Alle wollen Olympus

Hoffnung für Olympus: Der Kamerahersteller habe mehr als drei Angebote von potenziellen Partnern erhalten. Darunter sind auch Sony und Fujifilm.

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Von
  • dpa

Olympus Pen P-PL3

(Bild: Olympus)

Der von einem Bilanzskandal erschütterte Kamerahersteller Olympus hat von mehreren Unternehmen Angebote über Partnerschaften erhalten. Entsprechende Angebote seien unter anderem von Sony, Fujifilm und Terumo eingegangen, sagte der designierte Unternehmenschef Hiroyuki Sasa am Dienstag in Tokio. Olympus habe Gebote von "mehr als drei" potenziellen Partnern erhalten. Die anderen Interessenten nannte er nicht. Eine Entscheidung über eine Partnerschaft könnte bereits im kommenden Monat erfolgen.

Spekulationen über eine Rettung von Olympus durch Konkurrenten gibt es bereits seit Monaten. Erst im Januar berichteten japanische Medien davon, dass Sony eine Kapitalbeteiligung von 20 bis 30 Prozent vorgeschlagen habe. Auch Panasonic wurde bereits als möglicher Olympus-Retter gehandelt.

Der Medizintechnik-Experte Sasa soll Olympus laut früheren Angaben aus der Krise führen. Sasa, der bisher die Marketing-Aktivitäten der Medizin-Sparte bei Olympus verantwortet, soll bei der Aktionärsversammlung im April als nächster Präsident vorgeschlagen werden.

Der amtierende Chef des japanischen Unternehmens, Shuichi Takayama, will sich bei der für den 20. April anberaumten Aktionärsversammlung zurückziehen. Er ist unter den 18 früheren und aktiven Managern und Bilanzprüfern, die Olympus wegen der Bilanzfälschungen auf Schadenersatz verklagt hat. Darunter ist auch der frühere Firmenpatriarch Tsuyoshi Kikukawa. Er soll der zentrale Drahtzieher des Bilanzbetrugs sein. Allein von ihm verlangt Olympus Schadenersatz in Höhe von 3,61 Milliarden Yen (37 Mio. Euro).

Bei Olympus wurden offenbar über Jahre hinweg mithilfe aufgeblähter Übernahmedeals Verluste von 134,8 Milliarden Yen (rund 1,38 Mrd. Euro) verschleiert. Der Bilanzbetrug war erst im Herbst 2011 aufgeflogen, nachdem der entlassene Chef Michael Woodford an die Presse ging. Woodford war den Bilanzunregelmäßigkeiten auf die Spur gekommen und wurde von der damaligen Konzernspitze um Kikukawa entlassen. (ssi)