Pflege des Linux-Kernels 2.4 endet

Es soll keine neuen Versionen der elfeinviertel Jahre alten Linux-Kernel-Serie 2.4 mehr geben. Die verbliebenen Nutzer von Linux 2.4 seien sowieso weniger an neuen Versionen interessiert, sondern eher an einer zentrale Sammelstelle für Korrekturen.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Willy Tarreau hat angekündigt, keine neuen Versionen des Linux-Kernels 2.4 mehr veröffentlichen zu wollen. Der Betreuer der 2.4er-Serie erklärte, er wolle keinen Platz auf Kernel.org mit Archiven und Patch-Dateien verschwenden, die ohnehin kaum jemand nutzt. Die verbliebenen Nutzer von Linux 2.4 seien sowieso weniger an neuen Versionen interessiert, sondern eher an einer zentrale Sammelstelle für Korrekturen; diese Funktion soll ein von Tarreau eingerichtetes Git-Depot übernehmen, das er pflegen will.

Ungefähr elfeinviertel Jahre nach der Freigabe von Linux 2.4.0 und knapp achteindrittel Jahre nach der Einführung von Linux 2.6.0 wird damit die Pflege der 2.4er-Serie so gut wie eingestellt; die letzte 2.4er-Version ist somit das im Dezember freigegebene Linux 2.4.37.11. Auf Desktop-PCs oder Servern dürften 2.4er-Kernel nur noch sehr selten im Einsatz sein; etwas häufiger, aber auch eher selten ist er noch im Embedded-Bereich anzutreffen.

Tarreau kümmert sich damit von nun an um das Git-Depot von Linux 2.4 und die Pflege der Longterm-Kernel-Versionen 2.6.27 und 2.6.32. Greg Kroah-Hartman pflegt Linux 3.0 als Longterm-Kernel. Zudem kümmert er sich im Rahmen der Stable-Series darum, die jeweils aktuelle Version mit Korrekturen zu versorgen, während parallel an einer neuen Version des Hauptentwicklungszweigs von Linux gearbeitet wird; derzeit betreut er also die Mitte März freigegebene Linux-Version 3.3. Die Pflege des Kernels 3.2 hat er noch nicht eingestellt, um Anwendern etwas Zeit zum Wechsel zu geben; sofern er wie gewohnt vorgeht, dürfte Kroah-Hartman die Wartung von Linux 3.2 aber noch diesen Monat einstellen. (thl)