IBM gibt Systems Director Management Console auf

Nach nur einem Jahr nimmt IBM die "Systems Director Management Console", kurz SDMC, wieder vom Markt, die ursprünglich die Hardware Management Console ablösen sollte.

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Von
  • Andreas Leibl

IBMs Hardware Management Console (HMC) läuft bis dato nur auf dedizierter Hardware.

(Bild: IBM)

Es kommt nicht oft vor, dass IBM eine solche Kehrtwende hinlegt: Nach nur einem Jahr nimmt das Unternehmen die "Systems Director Management Console", kurz SDMC, wieder vom Markt. Die glücklose Kreation basierte auf dem IBM Systems Director und sollte die "Hardware Management Console" (HMC) ablösen. Bei der Ankündigung 2011 versprach IBM die HMC zwar noch ein wenig weiter zu pflegen, neue Funktionen aber nur in die SDMC einzubauen.

Die Aufgabe der HMC ist die Verwaltung von IBM Servern und deren Unterteilung in virtuelle Maschinen, genannt logische Partitionen. Sie besteht im Prinzip aus einem dedizierten Intel-Server aus dem Hause IBM mit einer speziellen Firmware und einem angepassten Linux, auf dem die HMC-Software läuft. Für die SDMC haben die Entwickler den Funktionsumfang der HMC in einen entsprechend angepassten Systems Director transplantiert. Das verdoppelte den ohnehin schon hohen Resourcenbedarf, ein bekanntes Manko des System Directors. Gleichzeitig änderte sich die webbasierte Benutzeroberfläche, das sich die Anwender nach Einführung der HMC Version 7, die zusammen mit den Power6-Maschinen herauskam, gerade gewöhnt hatten. Der einzige Vorteil der SDMC bestand darin, dass sie neben den normalen Servern auch Blades verwalten konnte, was der HMC bisher fehlte.

Darüber hinaus kam die SDMC mit einigen schweren Fehlern ins Gerede. Im offiziell unterstützen Parallelbetrieb mit der HMC, der den Kunden den Umstieg erleichtern sollte, konnte es vorkommen, dass der Server alle seine logischen Partitionen (virtuellen Maschinen) "vergaß". Die Ähnlichkeit zum Systems Director trug denn auch nicht zu ihrer Popularität bei. Dieser ist zumindest bei den europäischen Kunden der Power-Systeme von IBM alles andere als beliebt.

Ungewöhnlich offen zeigt sich IBM denn auch bei der Begründung: Auf Wunsch der Kunden habe man den SDMC aufgegeben und werde die HMC weiterentwickeln. In einem (unverbindlichen) Statement of Direction kündigt IBM denn auch schon die zukünftigen Verbesserungen für die HMC an. Sie soll endlich gespiegelte Platten bekommen und ebenfalls Blades verwallten können. Zudem will das Unternehmen sie nicht mehr nur als Hardware-Appliance, sondern auch als virtuelle Maschine anbieten. Hoffnungen, dass dies auch das Anfang vom Ende des Systems Directors selber ist, sind allerdings verfrüht. IBM kündigte im gleichen Atemzug an, sich noch mehr auf den Systems Director und seine Virtualisierungsfunktionen zu konzentrieren. (rh)