Contrac Cobus baut einen Bus ohne Ende

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Gernot Goppelt

(Bild: Contrac Cobus)

Dieser Bus kennt kein Zurück: Der Bushersteller Contrac Cobus hat einen Passagierbus entwickelt, der vorne und hinten einen Führerstand hat. Der Bus wird für Touristentouren zum Mont-Saint-Michel benutzt, einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Frankreichs. Nur ein schmaler Damm verbindet die etwa einen Kilometer vor der Küste liegende Insel mit dem Festland, ein Wendehammer ist nicht vorhanden. Deswegen musste eine Lösung her, die man bisher nur von Schienenfahrzeugen kannte.

Die Entwickler legten das Design des Busses genau spiegelbildlich an. Das klingt banal, erforderte aber laut TÜV Rheinland, der bei der Typzulassung half, etliche neue Lösungen. Weil die Fahrzeuge auch über öffentliche Straßen fahren, muss zum Beispiel erkennbar sein, in welche Richtung sie gerade unterwegs sind. Die Heckreflektoren – eigentlich nicht teuer – seien deswegen zu den teuersten Bauteilen mutiert: Bei Fahrtrichtungswechseln werden sie versenkt, damit sie andere Verkehrsteilnehmer nicht irritieren.

Auch die Scheinwerfer kann man verschwinden lassen, damit vorne nicht wie hinten aussieht. Außerdem lassen sich die jeweils nicht benötigten Rückspiegel anklappen, damit zum Beispiel Fahrradfahrer nicht am Angelhaken landen. Außerdem war ein Wendegetriebe erforderlich, um die Drehrichtung der Automatik umzukehren. So kann in beide Richtung gleichermaßen das Höchsttempo von 50 km/h gefahren werden. Und auch das ABS funktioniert selbstverständlich ein beide Richtung.

Insgesamt acht Exemplare des Busses sollen gebaut werden, die jeweils 90 Passagiere befördern können. Sie werden mit einer Sondergenehmigung betrieben, die Zulassung in Zusammenarbeit mit Behörden und Zulieferern von Einzelkomponenten hat nach Angaben des TÜV Rheinland über ein Jahr gedauert. (ggo)