Netzagentur prüft angeblichen Router-Zwang bei der Telekom

Die Bundesnetzagentur vermutet, dass die Geschäftspraxis der Telekom, die Anschlüsse Call&Surf IP und Entertain IP nur mit Telekom-eigenen Routern anzubieten, gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen könnte.

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Von
  • dpa

Die Bundesnetzagentur prüft, ob die Telekom beim Verkauf bestimmter Anschlüsse gegen Wettbewerbsregeln verstößt. "Wir gehen Hinweisen nach, dass die Telekom die Anschlüsse Call&Surf IP und Entertain IP nur verkaufen soll, wenn der Kunde Router der Telekom benutzt", bestätigte ein Behördensprecher am Samstag einen Vorabbericht der Wirtschaftswoche.

Die Telekom bestritt, dass sie diese Anschlüsse an die Nutzung eigener Router koppelt. Es gebe nur eine entsprechende Empfehlung, sagte ein Sprecher. Die Telekom könne den vollen Leistungsumfang eines IP-Anschlusses nur garantieren, wenn alle Komponenten optimal zusammenpassten. Bei anderen Routern könne sie diese Garantie nicht geben.

Die Wirtschaftswoche schreibt, die Telekom habe ihrem Vertrieb mit Schreiben vom 3. März die Vorgabe gemacht, die beiden Anschlüsse nur zu vermarkten, "wenn der Kunde den passenden Router bestellt oder bereits im Bestand hat". Andernfalls dürfe "nur ein Standard- oder Universal-Anschluss angeboten werden". Eine solche Koppelung sei nach der Liberalisierung des Endgerätemarkts nicht erlaubt, sagte der
Sprecher der Netzagentur.

Auf ihrer Internet-Seite empfiehlt die Telekom: "Achten Sie bei der Bestellung Ihres neuen IP-basierten Telekom-Anschluss Pakets darauf, ein entsprechendes Gerät mitzubestellen (z. B. Speedport W 921V)." Bei diesem WLAN-Router hatte die Telekom erst am Freitag eine schwerwiegende WLAN-Sicherheitslücke gestopft. (rzl)